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REDEMPTION – I am the storm (2023)

(8.244) Olaf (9,4/10) Progressive Metal Metal


Label: AFM Records
VÖ: 17.03.2023
Stil: Progressive Metal






Redemption geistern auch schon eine gefühlte Ewigkeit durch die Progszene der Welt, haben in 22 Jahren ihrer Existenz bereits 8 Alben veröffentlicht und dabei immer unsere redaktionelle Anerkennung erhaschen können. Das Gleiche widerfährt „I am the storm“, besagtem Scheibchen Numero Ocho, auf dem bereits ein zweites Mal Evergrey Frontmann Tom S.Englund eindrucksvoll beweist, dass es doch schaffbar ist, eine Band, bei der vorher Fates Warning Gott Ray Adler trällern durfte, auf ein anderes Level.

Natürlich ist das Organ des Schweden ein vollkommen anderes, doch ich mag diese Theatralik in seiner Stimme, die zu den ausgefeilten Kompositionen zwischen Threshold und eben jener besagten Schicksalswarnung einfach anders, einfach besser klingt. Alles zusammen ergibt einfach eine homogeneres Bild und die ausgefeilten und überragenden Kompositionen erlangen einen vollkommen anderen Drive, die die Platte so außergewöhnlich macht.

I am the storm“ ist natürlich technisch vielen anderen Bands bei weitem überlegen und dennoch fällt es einem leicht, der Musik der Amerikaner zu folgen, auch wenn man sich beim Air-Drumming beide Schultern ausrenkt. Dann doch lieber das imaginäre Keyboard bedienen, denn das Tasteninstrument dient hier nicht nur der bloßen Untermalung, sondern gibt vielmehr oft den Takt an und schwingt den akustischen Pinsel, um dem musikalischen Bild den besonderen Stempel aufzudrücken. Bestes Beispiel hierfür ist „Remember the dawn“, ein so unfassbar geiler Song, der trotz seiner exorbitanten Länge das Wort „Langeweile“ ad absurdum führt. Danke hierfür an Keyboarder Vikram Shankar.

Aber auch die beiden Saitenhexer Nick van Dyk und Bernie Versailles liefern sich Duelle, die einem als musikaffinen Liebhaber härter Klänge die Tränen der Verzückung in die Augen treiben. Ehrlich, dass ist im Bereich Prog-Metal mit das Beste, was es derzeit auf dem Markt gibt und leider stehen da selbst die von mir so geliebten Threshold hinten an.

Witzigerweise fiel mir beim ersten Hören von Songs wie „The emotional depiction of light“ oder „Resilience“ eine gewisse Ähnlichkeit zu Phil Collins auf, die sich dann bei der überwältigend geilen Coverversion des Genesis Klassikers „Turn it on again“ manifestierte und meine Vermutung bestätigte, dass Herr Englund demnächst auch mit Mike Rutherford und Tony Banks die Bühne teilen wird, ja fast schon muss. Damit aber ex-Member Peter Gabriel nicht ganz so grimmig aus der Wäsche guckt und vielleicht den Sledgehammer zückt, gibt es mit „Red rain“ gleich noch ein zweites Cover hinterher, welches ebenfalls dem Original nicht nur nahekommt, sondern dieses meines Erachtens noch übertrifft. Und sowas muss man bei solchen Klassikern erstmal schaffen. Respekt und Hut ab.

I am the storm“ ist ein nahezu perfektes Album, welches an manchen, klitzekleinen Stellen vielleicht ein wenig zu überladen wirkt, insgesamt aber ein Meilenstein in der Prog-Metal Welt darstellt…und wer es schafft, zwei so überragende Songs zu covern und diesen ihren Stempel aufzudrücken, bekommt auch noch Extrapunkte und eine tiefste Anerkennung ausgesprochen. Monster Album!


Bewertung: 9,4 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. I am the storm
02. Seven minutes from sunset
03. Remember the dawn
04. The emotional depiction of light
05. Resilience
06. Action at the distance
07. Turn it on again
08. All this time (and not enough)
09. The emotional depiction of light (Vikram’s Remix)
10. Red Rain




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