Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (11/24)

Aktuelle Reviews

Audio Interviews

wo wir waren

Interviews

Wir hörten früher gerne

So fing alles an



Aktuelle Meldungen

CD-Reviews Q-S

REQUIEM – Collapse Into Chaos (2021)

(7.190) Maik (9,8/10) Death Metal


Label: Massacre Records
VÖ: 25.06.2021
Stil: Death Metal

Facebook | Webseite | Metal Archives | Kaufen | Spotify





Jou, Kollegen, hier tanzt der Papst den Kasatschock im Schottenrock. Und haut mir dabei mit seinem Bischofsstab rhythmisch auf die Omme, weil diese Band bisher weit unter meinem Radar geflogen ist. Das liegt vielleicht auch daran, dass die breite Öffentlichkeit immer noch beim Thema Death Metal scheuklappinös nach Schweden oder Amiland glotzt. Diesbezüglich möchte ich jedoch mal eine kleine Augenkorrektur anraten, denn mittlerweile sollten sich solche territorialen Engstirnigkeit doch mal erledigt haben. Und den Beweis dafür habe ich hier gerade in Rotation laufen. REQUIEM nämlich kommen aus der Schweiz, und sind auch schon etliche Donnerstage unterwegs. Mit „Collapse Into Chaos“ steht nun das bereits siebte Studioalbum in den Startlöchern. Und von eidgenössischer Gemütlichkeit und Gelassenheit ist hier absolut nichts zu bemerken.

Ohne Introgeschwurbel geht es gleich brachial los. Death Metal der eher amerikanischen Prägung brettert sich atemlos, mit Blastbeats und röchelndem Growlgesang in die Gehörgänge wie die Horden von Dschinggis Khan durch Mitteleuropa. Dabei artet das Ganze nie in bloßes Gekloppe und Getrümmer aus, sondern griffige, mitreißende Riffs von abnormer Bösartigkeit, die einfach nie Pause zu machen scheinen, ergeben ein Klanggewand, dem an Heftigkeit selbst die derzeitig noch agierenden Größen des Todesmetalls ehrfürchtig mit den Ohren schlackern lässt.

Wenn es dann mal melodische Parts gibt, wie beim Anfang von „All Hail The New God“, brillieren die Schweizer mit Raffinesse, die an alte DISMEMBER erinnert, Morbides Riffing, grabartige Atmosphäre, und schon geht es wieder auf die Mütze, tempomäßig im Wettlauf mit Bands wie BELPHEGOR, stimmungsmäßig in der Liga von GOD DETHRONED, brutal ohne Ende. Es kommt ja heutzutage nicht allzu oft vor, dass mich eine Scheibe schon beim ersten Durchgang voll abholt, aber REQUIEM haben das geschafft. Cooler Death Metal, der sich zwar schon im Bereich altbekannter Standards abspielt – old school eben- aber keineswegs altbacken oder abgekupfert wirkt, sondern frisch und hungrig. Und die Kerle lassen einem keine Möglichkeit zum Luftholen. Sobald ein Blastpart durch ist, und man glaubt, nun eine Ruhepause zu haben, wird das sofort durch ein treibendes Kettensägenriff abgeschmettert. Unglaublich.

„Progress To Collapse“ lässt durch seinen galoppierenden Groovecharakter vielleicht etwas Erholung hoffen, aber da geht die Mucke wieder direkt ins Tanzbein, und REQUIEM lassen es auch in diesem Song brettern wie Hölle. Und selbst wenn mal nicht im Highspeedmodus gemetzelt wird, wie bei „Mankind Never Learns“, der wie ein getunter BOLT THROWER- Motor daherkommt, dominieren diese geilen Gitarrenläufe, die sich direkt durch das Rückenmark schlängeln. Und der Song „Ivory Morals“ knüpft an die glorreichen Zeiten früher MORBID ANGEL an.


Nee, Leute, das könnt Ihr mit mir nicht machen. Ich versuche hier im Takt zu tippen und produziere Druckfehler en gros. So ein fettes Gerät, Alter! Meckerköppe könnten der Band insgesamt vielleicht fehlende Originalität vorwerfen, womit sie vielleicht sogar recht haben, aber das ist mir jetzt mal sowas von Wurscht. Denn „Collapse Into Chaos“ ist eine Death Metal- Scheibe, die sich mit den in letzter Zeit hochgelobten Ergüssen dieses Genres nicht nur messen kann, sondern diese zuweilen übertrifft.


Hier hat sich klammheimlich ein Kandidat für den diesjährigen Poll etabliert. Wer auf altschuligen Death Metal abfährt, sollte sich dieses Kleinod definitiv in den Schrank stellen. Ich wird’s auf jeden Fall tun, und wenn ich ins Chaos kollabiere. Was für eine intensive, aber präzise Abriss Birne! Gekrönt wird das Ganze noch durch ein schönes Coverartwork, welches an die Werke der Frühneunziger gemahnt, und auch hier den Oldschool-Charakter in den Vordergrund stellt.


Anspieltipp: „“Fade Into Emptiness“ und „All Hail The New God“

 

 

 


Bewertung: 9,8 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Fade Into Emptiness
02. Collapsed Into Chaos
03. Mind Rape
04. Down To Zero
05. All Hail The New God
06. Only Empty Words Remain
07. Progress To Collapse
08. Mankind Never Learns
09. Ivory Morals
10. Out Of Sight, Out Of Mind
11. New World Dystopia
12. World Downfall





FESTIVAL TIPS



SOCIAL MEDIA

Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

MERCH

70.000 Tons 2024

The new breed

Mottenkiste

wo wir sind

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Unsere Partner

Join the Army

Damit das klar ist