Label: InsideOut Music
VÖ: 04.08.2023
Stil: Progressive Metal

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Ich halte DEVIN TOWNSEND ja für einen der begnadetsten Musiker unserer Zeit. Wenn mich jemand fragt, mit welchem bekannten Künstler ich einen Song performen oder aufnehmen möchte, dann wäre der gute DEVIN meine erste Wahl. Diese grenzenlose musikalische Genialität, in Verbindung mit gnadenlos ausufernder Verrücktheit, sein völlig grandioser Sinn für Humor, eine dicke Portion Sympathie und nicht zuletzt diese unfassbare Vocal-Range, machen DEVIN TOWNSEND zu einem absoluten Unikum im gesamten Musikuniversum.

Nun liegt mit „Devolution Series #3 – Empath Live In America“ ein weiteres Livealbum vor und dieses bereitet, mit ein paar Abstrichen, ähnlich viel Spaß und kurzweiligen Hörgenuss wie das 2020 erschienene „Order Of The Magnitude: Empath Live Volume 1“. Logischerweise, wie der Name schon sagt, steht auch hier das vorletzte und absolut fantastische Studioalbum „Empath“ im Focus und so startet die Band um den exzentrischen Frontmann mit einer wahnsinnig lockeren Version von „Evermore“ ins Set und man fühlt sich sofort inmitten der ganzen Maniacs. Mittendrinn, statt nur dabei. Einen Ausflug in vergangene Zeiten bedenkt der Meister mit „Supercrush“ und einer megamäßigen Performance von „Ih-Ah!“ und auch unser Lieblings Alien ZILTOID wird natürlich nicht vergessen und so lässt der „March Of The Poozers“ die Stimmung hörbar überkochen.

Für meinen Geschmack hätten allerdings gerne ein paar Songs mehr auf dem Album platziert werden können, denn ich wage einfach mal zu behaupten, dass die entsprechenden Konzerte nicht nur über eine Stunde Spielzeit verfügten. Das oben angesprochenen 2020er Livealbum, welches ich, aufgrund der besseren Setlist vorziehe, dreht gute 50 Minuten länger im Player. Das lässt diese Scheibe dann im Gesamten leider etwas halbgar wirken, aber vielleicht wollte man einfach nur eine ähnliche, oder fast deckungsgleiche Tracklist vermeiden.

Das alles, ist eigentlich auch völlig egal, denn dieses, auch im Soundbereich nahezu perfekt produzierte Livealbum macht dennoch von vorn bis hinten Spaß, ist so dermaßen kurzweilig und unterhaltsam und so bleibt einem ja fast nichts anderes übrig, als sich diese knapp 60minütige Realitätsflucht ebenfalls auf den heimischen Plattenteller zu manövrieren.

„Devolution Series #3 – Empath Live In America“ ist trotz des spielzeittechnischen Kritikpunktes ein irrsinnig tolles Livealbum geworden, welches DEVIN TOWNSEND in Topform zeigt. Hoffentlich kann diese Form auch aufs nächste Studioalbum übertragen werden, denn so sehr ich den guten DEVIN auch liebe, das letzte Studioalbum „Lightwork“ war leider mal so gar nix und mündete fast in gähnender Langeweile. Die Wartezeit bis zum nächsten Meisterwerk lässt sich allerdings mit dieser, keinesfalls langweiligen Platte sehr gut überbrücken.

Anspieltipps: “March Of The Poozers” und “Why?”

01. Intro
02. Evermore
03. Supercrush!
04. March Of The Poozers
05. Why?
06. Hyperdrive!
07. Earth Day
08. Sprite
09. Ih-Ah!
10. Gigpig Jam
11. Forgive Me
12. Love?
13. Kingdom