Ich weiß meine Freunde, Ihr lechzt mal wieder nach einem saftigen Verriss und ich will ja auch, aber momentan scheint sich die Musikindustrie gegen mich verschworen zu haben, denn egal welche CD ich aus meinem Ordner fische, es tauchen immer wieder faustdicke Überraschungen auf. Nun dachte ich ja, bei den Italienern von Ade wäre es soweit, denn alleine der Titel „Spartacus“ und das ziemlich profane Cover ließ Böses erahnen, doch was die Römer hier abbrennen ist sowas von schweinegeil, dass es mir den heute ansonsten trübe erscheinenden Tag mehr als erhellt hat.
2009 gab es schon einmal ein Scheibchen der Mannen aus der ewigen Stadt, die aber nicht auf meinem Schirm landete. Mea culpa, werde ich umgehend nachholen, denn die 10 Songs auf diesem exzellenten Opus zeugen von einem unfassbaren Facettenreichtum, genialer Brutalität und einer satten Intensität. Dies liegt natürlich auch an dem Fakt, dass die Schlagzeugarbeit hier von keinem Geringeren als Nile Gott George Kollias verrichtet wurde und daher eine gewisse Parallele zu den Ägyptologen gezogen werden kann. Doch ein Vergleich mit dieser Überband ist ja beileibe nichts Schlechtes und handwerklich stehen die Italiener dem Trio in Nichts nach. Hier wechseln sich Hyperblast Passagen mit schleppenden Parts ab, immer wieder taucht ein traditionelles Instrument auf oder eine samtweiche Frauenstimme entführt uns in untergegangene Reiche („The endless runaway“). Das ist Abwechslungsreichtum pur, hört sich klasse an und ist brillant produziert. Allein die drei Hammersongs „Crixius flags of dishonor“, das schleppende „Duelling the shadow of Spartacus“ und das anschließende „For everything to be the same…“ sind die Anschaffungskosten locker wert und jeder, der auf anspruchsvollen Todesstahl steht, muss sich dieses Teil ab April in sein Regal stellen.
Ade sind neben The modern age slavery nunmehr die zweite Band aus Bella Italia, die mich komplett aus meinem Stuhl katapultierten und ohne Umwege direkt in meine Top Ten schossen. „Spartacus“ ist einfach sowas von genial und kurzweilig, allein dafür gebührt den Jungs mein Dank und das ich eh ein riesiger Fan von George Kollias bin und alles aufsauge, was der Junge fabriziert, ebenso meine Anerkennung. Wie sagte doch Maximus Decimus Meridius, Tribun der Truppen des Nordens? Roma victor!!!
Bewertung: fantastische 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Betrayer from thrace
02. Sanguine pluit in arena
03. The endless runaway
04. Crixius flags of dishonor
05. Duelling the shadow of Spartacus
06. Mars unpredictable favour
07. Decimate the coward
08. Six thousands crosses
09. Divinitus victor
10. For everything to be the same…