Dass ich noch nie ein riesiger Fan von Aerosmith war, daraus mache ich keinen Hehl. Das sie über die Jahre hinweg diverse Mega-Hits gelandet haben und unbestreitbar Koryphäen in ihrem Metier sind, aber genauso wenig. Da muss man einfach mal, wie Udo Lindenberg’s Friseur sagen, Hut ab. Aber muss man denn seine lechzende Fangemeinde fast ELF Jahre auf ein neues Album warten lassen??? Ich meine hier eindeutig nein. Ja gut, dass es dafür Gründe gab, konnte man ja aus den einschlägigen Medien in Erfahrung bringen. Das soll hier aber nicht das Thema sein. Hier steht an erster Stellen das neue Werk „Music from another Dimension“ im Vordergrund. Und das, muss ich sagen, rockt doch wirklich recht anständig.
Die alten Säcke (sorry dafür) haben echt nücht verlernt. Selbst ich muss neidlos anerkennen, dass Steven Tyler wirklich ein begnadeter Sänger ist und ein Joe Perry an der Leadgitarre wahrlich unverzichtbar für den Sound von Aerosmith sind. Das die anderen Bandmitglieder hier einen ebenso großen Anteil haben, steht hier nicht zur Debatte. Alles in allem kommen die Songs recht entspannt, ja fast schon Jamsession mäßig, rüber. Nicht irgendwie angestrengt oder so. Der schmissige Einsteiger „Luv XXX“ ist, wie „Beautyful“, „Out go the Lights“ und „Lengendary Child“ auch, ein saucooler Rocker und „Oh Yeah“ kommt sogar mit einem feinem Gospel-Chor im Hintergrund daher. Fans der typischen Aerosmith Balladen müssen natürlich nicht all zu lange warten und kommen natürlich auch nicht zu kurz. Stellvertretend dafür seien hier „Tell me“, „What could have been Love“ und “Can’t Stop Lovin’ you“ genannt. Für meinen Geschmack hätte hier gerne doch noch ein Rock Song mehr Einzug finden können, aber was soll’s. Das ist nun halt mal so bei Aerosmith. „Street Jesus“ kommt sogar recht flott daher. Da nehmen’se richtig fahrt auf. „Lover Alot“ finde ich recht sperrig und richtig zünden will der nicht wirklich. Bei „Freedom Fighters“ ist sogar Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) himself an den Backing-Vocals zu bestaunen. Mit einem ordentlichen Schuss Blues im Blut kommt “Something” daher und grooved richtig ab. Balladesk wird es zum Abschluss nochmals mit „Another last Goodbye“.
Also ich bin wirklich angenehm überrascht was Aerosmith hier abliefern. Daher kann ich als Anspieltipps getrost das rockige „Street Jesus“ und für die sanften Gemüter „Can’t Stopp Lovin’ you“ empfehlen. Fazit: Elf Jahre musste die Fangemeinde nun auf ein Lebenszeichen warten! Und, hat sich das Warten nun wirklich gelohnt? Ich denke ja. Den Überknaller habe ich zwar jetzt nicht gefunden, trotzdem ist „Music from another Dimension“ ein gutes Lebenzeichen geworden. Und dass die Jungs es immer noch drauf haben, klasse Songs zu schreiben, beweißt ihre Ausnahmestellung! Ich hoffe nur für die Fans, dass diese nicht wieder eine Dekade auf neues Material warten müssen und sich bald mal über einen Abstecher der Band nach good old Germany freuen können.
Bewertung: Sie sind wieder da 7,0 von 10 Punkte
Tracklist:
01. Luv XXX
02. Oh Yeah
03. Beautiful
04. Tell me
05. Out go the Lights
06. Legendary Child
07. What could have been Love
08. Street Jesus
09. Can’t Stop lovin’you (Duet with Carrie Underwood)
10. Lover Alot
11. We all fall Down
12. Freedom Fighter
13. Closer
14. Something
15. Another last Goodbye