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AGRYPNIE – Metamorphosis (2021)

(7.244) Patty (9,4/10) Black Metal


Label: AOP Records
VÖ: 30.07.2021
Stil: Black Metal

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Als der Kopf und Macher von AGRYPNIE Torsten Hirsch bekannt gab, dass schon bald ein neues Album kommen würde, wuchs die Vorfreude stetig. Nach dem grandiosen Vorgänger „Grenzgänger“ war die Messlatte recht hoch angesiedelt und ich war gespannt, was Torsten neues aus seiner teils düsteren Gedankenwelt in Wort und Ton überliefern wird.

Instrumental beginnt der Opener „Wir Ertrunkenen-Prolog“ ruhig und doch dramatisch. Keyboardmelodien und sanfte Streicher lassen einen gedanklich schwelgen oder triumphieren. Das ist nebenbei erwähnt auch ganz großes Kino, welches AGRYPNIE innehaben, man fühlt die Musik je nach Gemütszustand immer anders. Das bringen bei mir nur ganz wenige Bands zustande. In gewohnter Manier scheppert uns klagender Gesang mit heftigen Riffs beim zweiten Track des mittlerweile 6. Albums „Wir Ertrunkenen“ entgegen. „Verwüstung“ lässt einen dann das erste Mal mit satten Post-Metal Riffs davonfliegen. Der Gesang legt sich in die Atmosphäre und schafft eine satte Portion Melancholie. Ganz starker Song, den ich unbedingt gerne mal Live hören möchte.

Ordentliches Geballer mit heftiger Wut und tiefem Schmerz in der Stimme ist in „Am Ende der Welt – Teil 1“ zu finden. Da flog der Haargummi fast das erste Mal aus der zusammen gebundenen Matte. „Skulptur aus Eis“ hat einen magischen Zauber inne, was mitunter dem ersten Gastsänger des Albums zu verdanken ist. Dieses ist kein geringerer als C.S.R. von SCHAMMASCH, der mit seinem teils theatralischen, hymnenhaften und auch bedrohlichen  Gesang den ohnehin schon krassen Track düster untermalt. Der Titeltrack „Metamorphosis“ erinnert mich an all meine Lieblingssongs von den vorherigen Alben von AGRYPNIE. Melancholische Riffs werfen Steine in die ruhige See und die starken Drums und Basslinien lassen es brodeln bevor sanfte Klänge im Folgetrack „3327“ die Wogen (vorerst) wieder glätten. Denn ganz so ruhig bleibt es in „3327“ nicht, so hat Torsten auch hier gesangliche Unterstützung, diesmal von Steffen, bekannt aus der Band THE COLD ROOM. Das scheppert gegen Ende nochmal ordentlich.

„Melatonin“ soll einen bekanntlich besser schlafen lassen, doch auch dieser Track kann mit schnellen, gut gesetzten Riffs und überzeugendem Gesang begeistern. Episch geht’s mit „Untergang“ zu Werke, der für mich mitunter beste Track der Scheibe. Starker Wechselgesang mit Nachtgarm von NEGATOR, für mich persönlich ebenfalls eine der besten Stimmen im deutschen Black Metal. Extrem, melancholisch, bedrückend, teilweise von Synthmelodien begleitet, sollten jetzt bei jedem die Zweifel hinfort gedroschen sein, dass AGRYPNIE einen neuen Höhepunkt erreicht haben. „Am Ende der Welt – Teil 2“ wirft mich wieder in ferne Sphären, bevor mich Gastsänger Travos von THORMESIS mit seinem unberechenbaren Krächzgesang ins Hier und Jetzt verfrachtet. Ambient - und Post-Rock Klänge finden zu einer herrlichen Vereinigung. Dieser Track hat Ohrwurmpotential vom feinsten bevor es dann mit „Wir Ertrunkenen – Epilog“ wehmütig endet wie es begonnen hat.

AGRYPNIE verweilen nicht nur auf ihrem bekannt hohen Niveau, sondern toppen dieses mit einer kunstvollen, genreübergreifenden Meisterleistung. Die Scheibe strotzt vor Melancholie, Sehnsucht, Schmerz und Trauer, vielleicht sogar mit Freiheit. Dem Interpretationsspielraum sind keine Grenzen gesetzt. 68 Minuten Spielzeit lassen den Sommer erstarren und schicken den Hörer auf eine düstere Klang -und Gedankenreise. Absolute Empfehlung meinerseits.


Bewertung: 9,4 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Wir Ertrunkenen - Prolog
02. Wir Ertrunkenen
03. Verwüstung
04. Am Ende der Welt – Teil 1
05. Skulptur aus Eis
06. Metamorphosis
07. 3327
08. Melatonin
09. Untergang
10. Am Ende der Welt – Teil 2
11. Wir Ertrunkenen - Epilog




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