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AHAB

The giant (2012)

Moby Dick ist tot, es lebe Edgar Allen Poe! Ahab sind zurück und verzaubern diesmal die Anhängerschaft mit der Vertonung des einzigen Poe Romans "Der Bericht des Arthur Gordon Pym" aus dem Jahre 1838, in dem die Geschichte eines Jungen erzählt wird, der im Laufe der Jahre mehrere tiefgreifende und gefährliche Abenteuer erlebt, die (natürlich) allesamt mit dem Meer und seinen Gewalten zu tun hat. Wie Ihr daraus erkennen könnt, bleiben Funeral Doomer ihrem nautischen Schema treu, was ich persönlich klasse finde.

Was sofort bei „The giant“ auffällt ist der Sound, denn der Vierer entschloss sich diesmal, analog aufzunehmen, was der Musik Ahabs einen weiteren, melodramatischen Schub verleiht und die Kompositionen noch ein wenig mehr traurig, melancholisch und ergreifend werden lässt. Ebenfalls auffällig ist, dass Daniel Droste sich diesmal dazu entschlossen hat, nicht nur zu grunzen, sondern viel mehr auf Klargesang setzt, was gerade beim schmerzerfüllten „Aeons elapse“ und dem tonnenschweren Monolithen „Antarctica (The polymorphess)“ am besten zur Geltung kommt. Ansonsten bleibt eigentlich alles beim Alten. Lavasounds, überirdisch lange Songs und eine tiefe Tristesse, die bei psychisch labil veranlagten Menschen durchaus zum Exitus führen könnte. Man kann sich in den Stücken verlieren, lauschen, entspannen und den Wegen Ahabs versuchen zu folgen, grade wenn Herr Droste wehklagt wie beim Titeltrack oder dem tieftraurig wirkenden „Deliverance (Shouting at the dead)“. Es ist eine Achterbahn der Gefühle und ein schleppender Rausch, der irgendwann auf dem Grund des Meeres zu enden droht, was vor allem auch den vielen, schon in Psychedelischen, fast Opeth artigen Akustikgitarren liegt, die dem Sound der Doomster schon beinahe einen Postrock Anstrich verleihen. Aber auch hier muss ich ganz klar sagen: Jau, gefällt mir!

Nicht ganz so stark wie das Überalbum „The divinity of oceans“ welches damals von mir mit der Höchstnote bedacht wurde, kann „The giant“ dennoch mit vielen Neuerungen überzeugen und zog mich ebenso schnell in den Bann, wie früher die ersten Werke. Ahab ist nichts für schwache Gemüter und zum abzappeln ebenso gänzlich ungeeignet. Es muss ja nicht immer Ausrast-Mucke sein.

Bewertung: tonnenschwere 8,5 von 10 Punkten

Tracklist:

01. Further south

02. Aeons elapse

03. Deliverance (Shouting at the dead)

04. Antarctica (The polymorphess)

05. Fathoms deep below

06. The giant

07. Time’s like Molten Lead

olaf@zephyrs-odem.de

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