Label: Eone Music (SPV)
VÖ: 29.11.19
Stil: Horror-Metal
Halloween ist vorbei und mit Wednesday13 gab es ein echtes Highlight zum jährlichen Horror-Happening serviert! Vergessen sollten wir aber nicht, dass mit „Ultra Black“, dem neuen Album der US-Shocker von American Grim, ein weiterer Genrevertreter in den Startlöchern steht.
Alle Fans des modernen Horror-Metal dürfen aufatmen, denn die Mischung die euch hier erwartet ist von Rock, Punk, Industrial, Rap, Hardcore bis hin zu Nu Metal auffallend abwechslungsreich und ideenreich in das Gesamtkonzept eingeflossen. Jeder Song donnert irgendwie anders aus den Boxen, nicht von ungefähr denkt man an Bands wie Faith No More, Rob Zombie oder Marilyn Manson , die sicherlich vom ideellen Wert her Pate gestanden haben könnten.
Mutig würde ich es nennen, allen Songs einen radiotauglichen Schliff (u.a. „Nightmare“, „Living Terror“) zu verpassen, denn wer grundsätzlich auf elektronische Spielereien setzt, kann auch schnell Gefahr laufen, in den Softmode zu verfallen! Bei der Thematik sicherlich ein NO GO, weshalb man den Songs bis auf wenige Ausnahmen einer düsteren Farbgebung unterzogen hat.
Mit dem Opener „Ghost“ gibt’s ganz im Style der Nine Inch Nails gehalten, einen fetten Industrial-Beat aufgetischt, der uns die rhythmischen Avancen, die uns das komplette Album über immer wieder begeistern werden, langsam näher bringen. American Grim hat ein feines Gespür für Melodien, für ein breit gefächertes Angebot an schönen Hooklines, modernen Beats und metallischen Riffs. Thematisch orientiert sich Mastermind Ryan Grim an die Existenz des Bösen, die so vielfältig in Erscheinung treten kann und natürlich bekämpft werden muss.
Ganz stark trumpfen melodramatische Songs wie „Ultra Black“ oder „So Sick“ auf, die mit ihren hymnenartigen Refrains für eine ordentliche Spannung sorgen. Das darauf folgende „Paralyzed“, welches ein poppiges Statement setzt, könnte auch aus der Feder von Linkin Park stammen. Nur wenige Beispiele, die für die Abwechslung auf diesem Album stehen, welches mit viel Bombast und in Hochglanz produziert wurde.
Mit „Tell Me“ wurden bei mir die Erinnerungen an das kürzlich erschienene Werk von Wednesday13 geweckt. Die bedrohlich wirkenden, elektronischen Beats in Verbindung mit den Hip-Hop Passagen bieten eine perfekte Mixtour die zum grooven einlädt.
American Grim liefern mit „Ultra Black“ das für mich in diesem Jahr abwechslungsreichste Album in diesem Genre ab. Düster und modern erfolgt die thematische Projektion des Konzepts in einem rundum stimmigen Gesamtpaket, welches trotz der verschiedensten Musikstile und Nähe zu bekannten Bands mit einem dezent eigenen Charme und diskreter Originalität aufwarten kann.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Ghost
02. Nightmare
03. Tell Me
04. Living Terror
05. Ultra Black
06. So Sick
07. Paralyzed
08. Asylum
09. Gods And Kings
10. Breathe
11. White Walls
12. Follow Me
13. Alone (Hate Me)