AMONG THESE ASHES – Embers Of Elysium (2024)
(9.263) Maik (7,9/10) Melodic Thrash Metal
Label: Alone Records
VÖ: 06.12.2024
Stil: Melodic Thrash Metal
Und wieder einmal eine Band, die ich bisher noch überhaupt nicht kannte. AMONG THESE ASHES kommen aus den USA, genauer aus der Motorcity Detroit und haben sich 2021 gegründet. Fleißig war die Band auch, stellt das hier vorliegende „Embers Of Elysium“ doch schon das zweite Langeisen der Formation dar.
AMONG THESE ASHES agieren in den eher melodischen Sphären des Thrash Metals, wobei der melodische Aspekt hauptsächlich im Gesang zu finden ist, da Sänger Jean-Pierre Abboud, der auch bei den Kanadiern von TRAVELER das Mikro anhaucht, im Klargesangssektor agiert. Das wird durch die Heavyness im Riffbereich ausgeglichen, und so wirkt die Mucke auf „Embers Of Elysium“ ein wenig wie Thrash mit Heavy Metal- Gesang.
Teilweise schwelgt Abboud sogar in regelrecht epischen Gefilden, was auf Dauer vielleicht etwas merkwürdig wirkt. Aber gerade bei eher Power Metal-mäßigen Songs wie „Stronger Than Death“ passt das wie Faust auf Hackfresse. Und bei „The Undertow“ zeigt er, welche Varietät er in seinen Gesang packen kann, wenn er will. Teilweise wirft er auch ein paar speedmetallische Screams in die Runde, aber (leider, meiner Meinung nach) sehr selten.
Teilweise haben AMONG THESE ASHES auch einen leicht groovigen bis proggigen Ansatz, allerdings immer nur im songdienlichen Rahmen. Gerade die harten Riffs und die zwischenzeitlichen Geschwindigkeitsausbrüche sorgen immer für einen erdigen Fluss der Songs.
Leichte Anklänge an METALLICA könnte man heraushören, aber oft erinnerten mich die Detroiter auch an deutsche Bands wie ENCRYPTION oder FROM THY ASHES, die Ihr Knollennasen wahrscheinlich gar nicht mehr kennt, hähä. Doch genug der Häme von mir altem Gammelfleischbagaluten. Als bekanntere Referenzen könnte ich auch ICED EARTH und NEVERMORE anbieten, allerdings mit einer stärkeren Thrashnote. Einer meiner Favoriten ist „The Ememy In I“, der ziemlich doomig anfängt und sich dann in eine regelrechte Bay-Area-Granate mit leichter SAVATAGE- Schlagseite verwandelt.
AMONG THESE ASHES zeigen also eine ziemliche Bandbreite, wandeln auf verschiedensten Wegen und schaffen es, trotz der über einstündigen Spielzeit, für Abwechslung zu sorgen. Einerseits sind sie gut im Bereich Prog/Groove, aber in der Mischung Power/Thrash noch besser. Auf Dauer zeigen sich allerdings ab und an einige Längen, und das Album wäre, um ein, zwei Songs gekürzt, noch unterhaltsamer. Gerade das Instrumental „Through Etherial Voids“ erscheint mit über siebeneinhalb Minuten etwas zu lang, und das abschließende „The Obsidian Reign“ hätte vielleicht auch nicht unbedingt 8:26 lang sein müssen. Und „The Untertow“ mit der Sängerin Brooke Rousseau als Bonus wäre auch nicht unbedingt nötig gewesen.
„Embers Of Elysium“ ist dennoch ein gelungener Bastard aus Thrash, Power, Prog und Groove Metal, der aber noch etwas Luft nach oben hat. Die Gratwanderung zwischen den einzelnen Stilen ist sicher reizvoll, dürfte der Band allerdings einen gewissen Nischenstatus verleihen, der sie vielleicht für Genrepuristen schwer verdaulich macht.
Anspieltipp: „Storm Within“ und „The Enemy In I“