Label: Kernkraftritter Records
VÖ: 20.09.2017
Stil: Outmoded Metal / Rock
Vor mir liegt eine sogenannte Albumpremiere, ein „Solopfad“, so wird die Neuerscheinung „Alarm“ von Andreas Budweiser angepriesen. Das Bandmitglied von Predatory Violence hat sein erstes Soloalbum im März 2016 in den Stöhrsound Studios in Mönchengladbach eingespielt und wurde von Ralf J. Rock abgemischt. Das Mastering hat Guido Lucas in den BluBox Studios in Mönchengladbach übernommen. „Alarm“ erscheint über Kernkfraftritter Records.
Die ganze Sache hat nach meinem Dafürhalten jedoch einen großen Haken. Das Album wirkt auf mich leider total uninspiriert und hinzukommt, dass auch noch unüberhörbare technische Ungereimtheiten, speziell bei den Drums auftauchen. Vom eher suboptimalen Gesamtmix mal abgesehen, hätte die Produktion bevor sie veröffentlicht werden sollte, vielleicht nochmal einer weiteren - einer Qualitätssicherung sozusagen - oder außenstehenden fachkundigen Meinung unterzogen werden müssen, bevor es der Welt überlassen wurde. Das gilt vor allem für die technischen Belange. Bei allem Respekt vor jeglicher Kreativität, dem künstlerischen Schaffen und der jeweils individuellen Auslegung seiner Musik, aber das geht für meine Ohren so zumindest nicht. Ich kann dem leider nicht viel abgewinnen. Leider!
Was beim Durchhören allerdings immer mitschwebt, ist vielleicht DIE Absicht von Andreas Budweiser genau das der geneigten Metalfamilie zu überbringen. Ist mit der Bezeichnung „Outmoded“ dies gemeint?
Dem entgegen jedoch stehen meines Erachtens die zurückliegenden Produktionen von Predatory Violence, da ging es ja auch anders. Es gibt da eine Band, die mit M anfängt und mit a endet und mit St. Anger auch so was probierte, auf anderem Niveau versteht sich. Meines Erachtens mit mäßigem Erfolg, Geschmackssache?
Nun gut, das Album ist jetzt da und will bewertet werden. Dem Gehalt seiner Texte sei an dieser Stelle Tribut gezollt. Die Vocals von Andreas Budweiser finde ich für sich gesehen hingegen ansprechend, da ist Potential drin. Das alleine kompensiert den eher verhaltenen Gesamteindruck des Albums vor allem im Endmix aber nicht. Wie gesagt, mit etwas mehr Liebe zum Detail und vor allem zum gesamten Soundgefüge hätte da sicherlich etwas Anderes dabei rauskommen können, denn die Songs an sich haben ja auch ihren Charme und finden sicher ihre Anhänger. Wenn es Outmoded ist, Ok, mich überzeugt es nicht. Aber ich kann und werde nicht für andere Hörer sprechen!
Andererseits hoffe ich für den Protagonisten sehr, dass dieser Solopfad nicht zur Einbahnstraße wird.
Bewertung: gutgemeinte 4,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Melody Of Scorn
02. Alarm
03. Stalking The Prey
04. Pika Don
05. The Wig
06. Fred Astaire
07. Take The Advice
08. Something Different
09. Yell Like Hell
10. Floating In The Pit