Label: Redefining Darkness Records
VÖ: 27.03.2020
Stil: Death Metal
FACEBOOK METAL ARCHIVES KAUFEN
In diesen schweren Zeiten, wenn Konzerte für die nächste Zeit erst einmal undenkbar sind und man den ganzen Tag zuhause sitzt, sind kleine Sachen wie eine gute musikalische Neuentdeckung wirklich Gold wert. Die amerikanischen Death Metaller von ANGEROT liefern pünktlich zum Quarantänebeginn ihr zweites Album „The Divine Apostate“ ab und soweit schon einmal voraus, es ist ein ganz schönes Brett.
ANGEROT fallen schon dadurch erst einmal positiv auf, dass sie sich von anderen eher unbekannten Death Metal-Kapellen durch einen gewissen Grad an Originalität absetzen. Stumpfes Gerödel gibt es auf dem Album kaum, stattdessen zeigt die Band ein überraschend großes Gespür für Melodie und Theatralik. Sägende Oldschool-Gitarren fräsen sich hier durch bedrohliche Midtempo-Melodien, die sofort ins Ohr gehen und dieses so schnell nicht wieder verlassen. Hinzu mischt sich eine gute Dosis an wohlplatziertem Wahnsinn. Vor allem Sänger Chad Petit liefert eine atemberaubende Performance und growlt und keift sich im Laufe des Albums durch immer komplexere Songstrukturen. Unterstützt wird er dabei zuweilen von operatischem Gesang, wie zum Beispiel im Opener oder „Coalesced With Wickedness“, dem wohl besten und einprägsamsten Song des Albums.
Doch so kompetent und eingängig „The Divine Apostate“ auch ist, fehlt ihm doch noch das gewisse Etwas zum wahren Meisterwerk. Ich wünschte ANGEROT würden einfach etwas öfter Vollgas geben und den lovecraft'schen Wahnsinn der Texte konsequenter auf ihre Musik beziehen. Aber hey, auf dem zweiten Album hat man schließlich immer noch Zeit zu wachsen. Wenn ANGEROT so weiter machen wie bisher kann man in ein paar Jahren wahrscheinlich richtig große Dinge von ihnen erwarten.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Below The Deep And Dreamless Sleep
02. O Son Of The Morning, O Son Of The Dawn
03. Vestiments of Cancer
04. Coalesced With Wickedness
05. Each Night As You Sleep, I Destroy
06. Counsel of the Ungodly
07. Father, Mentor
08. Thy Kingdom Burned