Label: Black Market Metal Label
VÖ: 13.04.2018
Stil: Death Metal
Düster und martialisch kriecht das Intro auf die kommenden gut 40 Minuten Todesstahl zu. Und mit Einstieg des kurzen Pickslides bricht dann die Hölle los. Es rumpelt und scheppert und das gute, alte HM2 zerrt, als hätte man es von Schweden nach South Dakota geritten. Denn genau daher, also aus den vereinigten Staaten, kommen die vier Herren, die hinter ANGEROT stehen. Ehrlich, bei dem Sound hatte ich den Finger sofort wo ganz anders auf der Landkarte. Aber hey, warum sollte das Eine das Andere ausschließen?!
Und wenn ich vom Schwedensound spreche, dann musste ich hier im ersten Moment sofort BLOODBATH denken. Aber auch DISMEMBER kommen mir immer wieder in den Sinn. Auch eine crustige (britische) Note a la VALLENFYRE höre ich raus. Jedenfalls sucht man hier vergebens typischen Ami-Blei.
In den meisten Teilen läuft „The Splendid Iniquity“ mit hoher Geschwindigkeit (aber keinem Highspeed Geblaste!) durch den Hörapparat, doch bleibt immer mal wieder Zeit für wuchtiges Stampfen oder eben dem typisch skandinavischen Groove. Eine kleine Ausnahme bildet das Instrumental „They Wake at Dusk“, das mit gemäßigtem Tempo und dunklen Melodien für Atmosphäre sorgt. Schon fast schade, dass sich daraus kein vollwertiger langgezogener Nackenbrecher entwickelt.
Aber gut, die Nackenmuskulatur kriegt mit diesem starken Debüt(!!) ja reichlich Gelegenheit sich auszutoben – wobei man sagen muss, dass die Musiker keine Jungspunde mehr sind, sondern seit Anfang der 90er durch die Gegend lärmen, u.a. mit den Bands SUFFER und TENNESSEE MURDER CLUB. Das erklärt auch die Qualität dieser hier vorliegenden Arbeit. Allerdings darf man da auch den Anspruch haben, dass eine Band mit so routinierten Musikern etwas mehr Individualität zeigt und auch mal den ein oder anderen Ohrwurm fabriziert. So bleibt es immerhin bei einer hochwertigen Hommage an die alte Schule schwedischen Todesstahls. Das erfindet das Rad zwar nicht neu, macht dann aber trotzdem Spaß.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
1. Black Epoch
2. Eternal Unrest
3. The Splendid Iniquity
4. Rivers of Chaos
5. Under the Calm
6. They Wake at Dusk
7. From the Pit to the Apex
8. Deliver Us
9. That Hath Awoke
10. Falia Diaboli (Alisin)