Label: Agonia Records
VÖ: 06.10.2017
Stil: Sludge / Post Metal
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Antarktis wurden bereits 2013 von Björn Pettersson (In Mourning) und Tobias Netzell (In Mourning, ex-October Tide) in Schweden gegründet. Mit „Ildlaante“ erscheint nun einige Jahre später erst ihr Debutalbum.
Ich halte naturgemäß nicht wirklich viel davon Bands in irgendwelche Genres reinzupacken, um damit dann alles erklärt zu haben. Manches kann man damit vielleicht unscharf umreißen und die Kompassnadel ausrichten, aber im Falle von Antarktis spielt welche Zuordnung auch immer meines Erachtens überhaupt keine Rolle, denn ich musste die 6 Tracks mehrfach hören, um mir überhaupt ein zusammenhängendes Bild machen zu können. Hin und her gerissen zwischen meiner Subjektivität und dem Willen Objekt sein zu wollen, war ich mehrfach drauf und dran, diese Rezension abzugeben und einem Post/Metal Experten zu überlassen. Warum? Eigentlich liebe ich einfach strukturierte und weniger komplizierte Musik, und das war mit „Ildlaante“ einfach nicht unmittelbar gegeben. Dennoch habe ich mich reingehört und habe versucht nachzuempfinden, was da passiert. Inwieweit der Bandname Antarktis ein Hinweis auf eine gewisse musikalische Kälte darstellt, vermag ich nicht zu beurteilen, könnte aber durchaus gewollt gewesen sein.
Das Album ist schwer, tonnenschwer. Auf mich wirken die Songs in sich allesamt aufreibend, umgeben von einer fortwährend dunklen Mystik. Hier kommt unbändige Aggression zum Vorschein, die nicht selten in nachdenkliche und ruhige Passagen abdriftet, um sich dann wieder in beinahe zerstörerischer Wut wieder zu finden. Die Vocals sind dermaßen erdrückend aufdringlich und geben mir dabei kaum eine Chance zum Luft holen. Diese Songs sind mit Sicherheit nicht einfach so entstanden, sie wurden über einen längeren Zeitraum entwickelt, unterstelle ich an dieser Stelle einfach mal.
„Ildlaante“ ist ein Album, dass wenn man es hört, intensiv gehört werden muss. Musikalisch finden sich im Hintergrund so viele Nuancen, die bei den ersten Durchgängen eigentlich untergehen, so ging es mir zumindest. Man sollte sich von der Atmosphäre, die dieses Album erzeugt einfangen lassen und einfach mal auf sich wirken lassen.
Für ein Debutalbum absolut gelungen. Noch mehr der Worte wären zu viel.
Bewertung: 7,9 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Aurora
02. Svalbard
03. Notes From Underground
04. Ildlaante
05. Cape Meteor Pt 1
06. Cape Meteor Pt 2
ANTARKTIS – Ildlaante (2017)
(4.072) - Peter (7,9/10) Sludge / Post Metal