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ANTHEM – Crimson And Jet Black (2023)

(8.324) Maik (9,5/10) Heavy Metal


Label: Reaper Entertainment/Ward Records
VÖ: 21.04.2023
Stil: Heavy Metal






Manchmal, aber nur manchmal frage ich mich wirklich, ob ich hier an der richtigen Stelle sitze. Echt mal, da bildet man sich ein, dass man halbwegs Bescheid weiß, was sich so in der Welt der stromgitarrenbetonten Musik tut, und dann stellt man fest, dass man entgegen seiner Selbsteinschätzung jahrzehntelang unter einem Stein gelebt zu haben scheint.

Da stoße ich doch fast zufällig auf eine Band namens ANTHEM, und muss feststellen, dass die Combo es geschafft hat, über vierzig Jahre unter meinem Radar zu fliegen. Und um meine Schmach komplett zu machen, braten mir die Japaner ein Album über, welches sich nicht nur gewaschen, sondern auch geföhnt, gewellt und über Höllenfeuer getrocknet hat.

„Crimson And Jet Black“ heißt das gute Stück und dreht seit Tagen Dauerrunden in meiner heimischen Krachmaschine. Schon mit dem Opener „Snake Eyes“ zimmern ANTHEM ein Brett aus treibendem Rhythmus, sägenden Gitarren und einem Gesang, der jenseits von gut und böse maximalst endgeil meine Fontanelle massiert. Japanische Metalsänger, gerade die aus dem traditionellen Bereich, haben ja oft einen etwas quietschig- kreischenden Touch, ganz anders der Kollege Yukio Morikawa, der eine Leistung hinlegt, mit der er sich durchaus den Großen dieser Zunft stellen kann.

Das zweite Stück, welches wir auch schon in unserer Tales From The Hard Side- Audioshow gespielt haben, setzt dem Eröffnungstrack noch das berühmte Ei aufs zitternde Gesäß, denn „Wheels Of Fire“ geht noch mal nen Zacken schärfer ab. Die Feuerräder mit leichten Speed- und sogar Thrash- Anleihen walzen hier alles platt und krönen das Ganze noch mit griffigen Melodien, die sich stilgerecht in die Synapsen brennen. Spätestens jetzt sollte jeder, der sich Heavy Metal- Fan nennt, ehrfurchtsvoll auf die Knie sinken, oder seinen Genickwirbeln den Garaus machen. Der Song ist einfach eine Hymne (sic!) vor dem Herrn der Metallgötter.

Und damit haben die vier Mannen aus dem Land des Tenno noch lange nicht ihr Pulver verschossen, denn zum treibenden Durchreißer gesellen sich nun noch Epik und Abwechslung. Denn mit ungewohnten Keyboardklängen startet „Howling Days“, doch schon nach wenigen Takten kreist die Metalaxt wieder durch die Halle. Machen die keine Pause? Andere Acts dieser Schiene schieben spätestens jetzt die erste Ballade ins Geschützrohr. Und der getragene Beginn von „Roaring Vortex“ scheint dies auch anzudeuten, doch weit gefehlt. Das Stück ist ein stampfender Epik- Hammer, der mich vom Riffing etwas an den Titeltrack der „Lost XXIII“ von AXEL RUDI PELL erinnert.

Mit „Master Of Disaster“ wildern ANTHEM auch ein wenig im Progressivbereich, „Faster“ dürfte auch Freunden des sinfonischen Power Metals erfreuen, „Mystic Echoes“ sollte auch Fans der Dio-Phase von RAINBOW gefallen, bevor ANTHEM mit dem abschließenden Rocker „Danger Flight“ den Sack zumachen.

„Crimson And Jet Black“ ist ein Klassealbum mit treibenden Riffs, starken Melodien und Klasse Arrangements, welches Freunden des traditionellen Metal wie heisses Blei in die Adern laufen sollte. ANTHEM erfinden den Metal nicht neu, lassen aber spüren, dass sie ihre jahrzehntelange Erfahrung in Gänze eingebracht haben, und über ein sicheres Gespür für starke Songs verfügen. Wer Combos wie AXEL RUDI PELL, MSG, SAXON und dergleichen goutiert, sollte hier umgehend reinlauschen.

Anspieltipp: „Wheels Of Fire“ und “Snake Eyes“


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Snake Eyes
02. Wheels Of Fire
03. Howling Days
04. Roaring Vortex
05. Blood Brothers
06. Master Of Disaster
07. Void Ark
08. Faster
09. Burn Down The Wall
10. Mystic Echoes
11. Danger Flight



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