Über Sinn und Unsinn eingeschobener EP’s als Lückenfüller zwischen zwei regulären Veröffentlichungen lässt sich vortrefflich streiten. Ich sehe das meist als reine Geldschneiderei, Kollege Denis meint dazu „Ich glaube an die Zukunft der EP…ich finde, es gibt auf den Alben zu viele Filler und 5-7 Songs für 7-9 Euronen, da überlegt keiner mehr, ob er’s kauft oder nicht.“ Da is schon nen Fünkchen Wahrheit dran, doch warum ausgerechnet solch ein Megaact wie Anthrax ausgerechnet auf die mehr als „originelle“ Idee kommt, nun ebenfalls eine 6 Track EP mit Coverversionen (die beiden Versionen des letzten Album Songs „Crawl“ lasse ich mal unerwähnt) auf den Markt zu schmeißen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Gut, die Songauswahl ist ok, denn die Interpretationen des Rush Klassiker „Anthem“, bei dem Joey Belladonna recht nah an Geddy Lee herankommt, die mehr als partykompatible Version von Boston’s „Smokin‘“ und vor allem der vortrefflich vertonte Megaklassiker „Jailbreak“ von Thin Lizzy, der bereits im Original ein Gassenhauer ist, rechtfertigen durchaus ein Ohrrisiko, doch der Rest? „Keep on runnin‘“ von Journey ist ein Lückenfüller, „Big eyes“ von Cheap trick leider ebenso und „TNT“ kann und will ich einfach nicht mehr hören, egal wer ihn neu vertont. Dieses Stück fällt bei mir in die Kategorie „Überhört“. Ist also eine Anschaffung von „Anthems“ lohnenswert?
Ich sage ganz klar „Nein“, denn lediglich drei Songs gehen als „grundsolide und gut interpretiert“ durch, der Rest unterscheidet sich kaum vom Original, was den Sinn und Zweck eines vernünftigen Covers ad absurdum führt. Hört Euch als positives Gegenbeispiel mal die Krokus Version des Beatles Klassikers „Help“ an und Ihr werdet verstehen, was ich meine. Diese Veröffentlichung ist in meinen Augen nahezu überflüssig.
Bewertung: 4,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Anthem (Rush)
02. TNT (AC/DC)
03. Smokin‘ (Boston)
04. Keep on runnin‘ (Journey)
05. Big eyes (Cheap trick)
06. Jailbreak (Thin Lizzy)