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ANVIL – Pounding The Pavement (2018)

(4.321) - Peter (8,0/10) – Heavy Metal

Label: SPV / Steamhammer
VÖ: 19.01.2018
Stil: Heavy Metal

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Tief eingehämmert in die Annalen des Heavy Metal. Eigentlich egal, was da auf dem Amboss lag, ANVIL haben stets Eindruck hinterlassen. November 1977 zunächst als LIPS gegründet, formierten die Kanadier dann ab 1981 fortan als ANVIL. Umso mehr wird es die Fangemeinde freuen, den nunmehr 17. Studio-Longplayer auflegen zu dürfen. „Pounding The Pavement“ wurde unterdessen über Hinzuziehung einer Crowdfunding-Kampagne der Plattform PledgeMusic finanziert. Dieser Tatsache selbst gebührt ohne Zweifel hoher Respekt, dem ANVIL Anhänger, der sich nicht mittelbar als Unterstützer zeigte, dürfte es am Ende jedoch einerlei sein, Hauptsache es gibt was Neues von ANVIL. Dennoch sehr erstaunlich, dass Projekte so auf den Weg gebracht und letztlich auch realisiert werden können.

Let’s go! ANVIL legt mit „Bitch In The Box“ unnachahmlich und ihrer Art entsprechend druckvoll los. Ein irgendwie „Balls To The Wall“ ähnliches Riffing donnert mir da entgegen. Gleichmäßiges Midtempo, einfach strukturiert, mit reichlich Bass und Rhythmik genährt. Die Vocals von Steve „Lips“ Kudlow bringen eine leichte Lemmy Attitüde mit sich und geben diesem Song seine Würze. Aufgelockert mit mehrstimmigem Chor in der Bridge, zeigt sich hier ein stets nachvollziehbares Arrangement mit hohem Wiedererkennungswert. Ein würdiger Opener. „Ego“ zieht dann im schnelleren Gewand hinterher und hinterlässt einen stilechten Metalknaller, der sich vor allem durch seinen einfachen und unkomplizierten Aufbau sehr schnell einprägt. Das ist das Schöne an ANVIL, man braucht kein technisches Gefrickel, um gute Songs zu schreiben. „Doing What I Want“ steht hierfür exemplarisch. Das Riffing ist einfach gehalten, aber mit nicht weniger Druck versehen. Bass und Gitarre ergänzen sich hier perfekt und machen den Song mit jedem Anschlag in sich stimmig. Die Vocals kommen auf den Punkt und geben mit Steves‘ rauer Stimme dem Song seine Seele. Also die ersten drei Tracks zünden mächtig.

Sehr schleppend und mit etwas Doom-Feeling ausgestattet drängt sich „Smash Your Face“ auf. Nicht die stärkste Nummer auf dem Album, hört man doch gelegentlich kleinere Unsauberkeiten bei den Vocals, die im Gesamten betrachtet aber durchaus ignoriert werden dürfen.

Der Titeltrack „Pounding The Pavement“ hat wohl keine Vocals nötig und offenbart sich als Instrumental. Den Strukturpart übernimmt die Gitarre und ersetzt den Gesang an dieser Stelle würdig. Da lebt sich Steve an seinem Gerät aus und somit kann man ANVIL mit dieser Nummer gelungene Abwechslung attestieren. Der Song schreibt seine ganz eigene Geschichte und verleiht dem bislang starken Album Unterhaltungswert.

Rock ‚n‘ Roll in Reinkultur, dafür steht „Rock That Shit“. Da macht sich Spielfreude breit. Der Track treibt ungemein und lässt mit keiner Sekunde Langeweile aufkommen. „Let It Go“ verfügt zwar über ein dominantes Riffing, der Song selbst aber wirkt mir kompositorisch etwas zu unruhig und kann das Niveau der vorigen Songs nicht ganz mitgehen.

Nanook Of The North“ kommt epischer, monumentaler ums Eck. Wieder schleppend, drückend und akzentuiert. Das düstere, getragene Riffing ebnet den Vocals den Weg, um die Geschichte von Nanook zu erzählen. Der Refrain hat abermals viel Charakter und bleibt im Ohr hängen. Und „Black Smoke“ geht erneut ohne Kompromisse im Rock ‚n‘ Roll Stil unvermindert hart mit überwiegend offenen Chords auf die Meute los. Der Song verliert nie an Druck, da er im zügigen Gewand immer seinen Charme beibehält. Unkomplizierte Musik, die beinahe jeden Muskel innervieren dürfte.

Die Scheibe bringt viele Erinnerung bei mir in Gang. Die Nummer „World Of Tomorrow“ hätte einen festen Platz bei den ersten BLACK SABBATH Alben verdient gehabt. So geht es mir zumindest. Das Riffing gräbt sich auch deshalb sofort in die Gehörgänge ein. Dieser Track steht abermals für die breite Ausrichtung von ANVIL - starker Song.

Lass uns mal was ausprobieren, lass uns einfach mal gehen. So könnte man „Warming Up“ vielleicht als musikalisches Experiment bezeichnen. „Don’t Tell Me“ bringt ein starkes Album dann ebenfalls ausdrucksstark zum Ende. Das fett produzierte Album ist in jeder Hinsicht rund und an den jeweiligen Instrumenten grandios besetzt.

Auch nach über 40 Jahren können es die Jungs von ANVIL immer noch. Steve „Lips“ Kudlow (Gesang/Gitarre), Robb Reiner (Drums) und Chris Robertson (Bass) sind ein perfekt aufeinander abgestimmtes Trio, die den Heavy Metal leben und eine Tradition fortsetzen. Und mit „Pounding The Pavement“ zudem ein Album in den Ring werfen, das wohl nicht nur den zahlreichen Anhängern gefallen dürfte. So darf das neue Jahr 2018 gerne weitergehen.

Anspieltipps: „Bitch In The Box“, „Ego“ und „Black Smoke

Bewertung: 8,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Bitch In The Box
02. Ego
03. Doing What I Want
04. Smash Your Face
05. Pounding The Pavement
06. Rock That Shit
07. Let It Go
08. Nanook Of The North
09. Black Smoke
10. World Of Tomorrow
11. Warming Up
12. Don't Tell Me (Bonus Track)

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