Label: Worm Hole Death / Aural Music
VÖ: 02.02.2018
Stil: Melodic Metal
Das (große) Erwachen, so titelt der neue Longplayer der britischen Melodic Metal Formation APPARITION. „The Awakening“ also, ergänzt deren Discografie mit dem jetzt dritten Studioalbum. Letzte Neuerscheinung „For Vengeance… And For Love“ datiert bereits aus dem Jahre 2012. APPARITION als Band, sah sich in den vergangenen Jahren seit ihrer Gründung in 2004 in diversen Lineup Irrungen wieder, die allerdings überwunden werden konnten und sich aktuell in Ashley Guest (Drums), Fiona Creaby (Vocals), David Homer (Bass) Amy Lewis (Guitar) und Paul 'Kull' Culley (Guitar) manifestiert.
APPARITION reihen sich mit ihrem Stil zweifelsohne in die Klangwelten von namhaften Bands wie NIGHTWISH, TARJA (ex. NIGHTWISH) oder auch EVANESCENCE zum Beispiel ein. So sticht auch bei APPARITION der Gesang von Fiona Creaby heraus und vermag den ein oder anderen gesanglichen Glanzpunkt setzen zu können. An der technischen Voraussetzung und am gesanglichen Talent mangelt es hier mit Sicherheit nicht. Dennoch muss man auch bei APPARITION das Gesamtwerk in Augenschein nehmen, und hier sind dann meines Erachtens auch die ersten zaghaften Kritikpunkte anzusetzen. Lässt „The Awakening“ rein von der Qualität der Musiker und deren Fertigkeiten her gesehen wenig Spielraum für Kritik, so sind die Kompositionen in sich zwar gefällig, mangelt es über die 12 Songs hinweg allerdings an den herausragenden Momenten.
Alleine die üppig vorhandenen sphärischen Momente und die orchestralen Ausbrüche reichen leider nicht aus, um diese Scheibe als Zeitzeugnis epochalem musikalischen Schaffens zu bezeichnen. „The Awakening“ bietet zwar reichlich musikalische Abwechslung, dennoch besitzen Balladen, wie „Twilight“ dann leider nur sehr selten Seele und Tiefgang.
Die teils etwas härteren Nummern im Stile von „Hold Back The Night“ oder „The Dames Of Darkness“ sind in der Tat gelungene Songs, die dem gesamten Werk ein wenig Auftrieb verleihen. Dennoch geriet „The Awakening“ für mich schnell zu einem Album, welches vermutlich nicht so oft den Weg in das Wiedergabegerät findet. Zu selten berühren mich die Songs und auch deshalb kann ich in mir das unbedingte Verlangen nach mehr, leider nicht entdecken.
Ein quasi heilender Aspekt könnte vielleicht sein, dass APPARITION auch diejenigen Fans an sich binden, die bei den oben erwähnten Bands zu Hauf auf deren Konzerten zu sehen sind. Ob dem dann allerdings so sein wird, vermag ich nicht vorherzusehen.
Anspieltipps: „Hold Back The Night“, „The Dames Of Darkness“ und „Twilight”
Bewertung: 6,7 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The Awakening (Intro)
02. Hold Back The Night
03. The Dames Of Darkness
04. The Other Side
05. Resonance
06. The Night An Angel Died
07. Eternity
08. Home
09. Break The Chains
10. Our Story Lives On
11. Twilight
12. As Shadows Play