Label: Les Acteurs de l'Ombre Productions
VÖ: 06.10.2017
Stil: Black Death Metal
Es ist nicht lang her, da fiel mein musikalischer Fingerzeig gerade erst wieder auf Frankreich und mit HEIR auf einen der eher atmosphärischen Vertreter der dortigen Szene. Auch bei ARKHON INFAUSTUS ist eine düstre Stimmung zu finden, doch kommt sie mit sehr viel mehr Wucht und Gewalt daher. Aber es geht ja auch nich darum, diese beiden Bands zu vergleichen. Es ist eben einfach ein interessanter Zufall. Und Labelkollegen sind sie ja auch noch...
Doch was ich an dieser Stelle aufgreifen möchte, ist die frühere Erwähnung eines gewissen französischen Stils, den ich hier nämlich ad acta legen muss. Denn ARKHON INFAUSTUS hätte ich, ohne es besser zu wissen, direkt nach Polen gesteckt, wo die Koalition aus Black und Death Metal derzeit immer wieder besonders nette Brocken dunkler Todeskunst ausspuckt. So viel also zum groben Klangspektrum.
Im Detail entwickelt sich "Amphessatamine Nexion", der Opener des pechschwarze Klumpen namens "Passing The Nekromanteion", vom getragen doomigen Nackenbrecher hin zu brachial fiesem Geballer, das von Takt zu Takt immer mehr Fahrt aufnimmt. Mit seiner Gewalt und dem drückenden, etwas dumpfen Sound erinnert das Stück dann doch ein wenig an ein paar Landsmänner, nämlich an die Herrschaften von TEMPLE OF BAAL. Und ein Blick in die Aufstellung des Duos verrät, dass dieser Gedanke nicht so weit hergeholt ist, verhaut Drummer Skvm doch auch bei eben jenen Kollegen die Kessel.
Das folgende "The Precipice Where Souls Slither" fackelt nicht lang und nimmt lieber gleich die Keule in die Hand. Diese kreist erst einmal in Dauerrotation, erweist sich aber auch mit rhythmischen Hieben als äußerst effizient. Eine Hand voll tiefschürfender Melodien rundet das Bild ab.
Wieder etwas ruhiger beginnt "Yesh Le-El Yadi", das sich erwartungsgemäß auch steigern wird. Zunächst überrascht es aber mit einer fast schon fröhlichen, dadurch etwas verstörenden Melodie, die mich persönlich allerdings nicht vom Hocker haut. Doch das ist mal wieder das bekannte "Meckern auf hohem Niveau". Schließlich wird hier einiges geboten und die Band bemüht sich um viel Abwechslung. So wird beispielsweise auch hier auf ausschließliches Geschredder verzichtet und mit viel Rhythmusvarianz gearbeitet.
"Corrupted Épignosis", der längste Song der EP, beendet das Scheibchen als Instrumental, was bei einer Anzahl von vier Tracks ungewöhnlich ist - zumal in den ersten fünf der insgesamt zehn Minuten des Titels nicht viel passiert. Da erschließt sich mir das Konzept dahinter nicht so recht. Und so wird "Passing The Nekromanteion" am Ende unnötig in die Länge gezogen, was den Gesamteindruck leider nach unten zieht.
Dennoch ist diese EP ein netter Happen Hässlichkeit für zwischendurch. Man kann sich ja selber den Gefallen tun und das letzte Stück weglassen, denn die ersten drei können den kleinen Hunger auf ein wenig Finsternis ganz gut stillen.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
1. Amphessatamine Nexion
2. The Precipice Where Souls Slither
3. Yesh Le-El Yadi
4. Corrupted Épignosis