„Worte gegen Krieg“ heißt das Debütalbum der Band Arsen. Zu große Worte? Der Titel alleine ist schon sehr gewagt, aber ich war sehr gespannt was die Berliner zu sagen haben und wie sie klingen.
So wohl wie „Nackt im Regen“ habe ich mich beim ersten gleichnamigen Song gar nicht gefühlt. Simple, rockige und doch anstrengende Klänge gab es zu hören. Sängerin Selly kommt mit ihrer Stimme nicht hinterher und klingt ziemlich nervös. Das gleiche beim nächsten Song „Scheißegal“. Es folgt ein Titel den sie in ihrer Muttersprache türkisch singt, die Idee find ich ziemlich gut, wann hört man hierzulande mal türkischen Rock. Aber auch hier zeigt sich, dass nicht alle FrontsängerInnen mit Talent gesegnet sind. Oha, großer Titel: „Lemmy“. Er besagt schon mal, dass die vier Jungs und ihre Sängerin einen ganz guten Musikgeschmack haben. Schnelles Tempo gibt’s auf die Ohren, und besungen wird das Lebensgefühl des Rock´n Roll. An und für sich gar nicht übel, aber haut nicht ansatzweise so sehr vom Hocker wie das was man mit „Lemmy“ in Verbindung bringt. Bis hierhin klingt alles sehr angestrengt. Man hört deutlich heraus, dass sich Musiker und Sängerin allergrößte Mühe geben und doch nicht zünden. Bei „Der Ausweg“ versuchen sie sich an fast metallischen Klängen, was doch leichte Schmerzen verursachte, was zum großen Teil am Rumgekreische lag. Als dann über die Hälfte des Albums geschafft war, kam endlich ein Song der aufgrund seiner Kreativität erwähnenswert ist. Das „Reh-Lied“ ist einfach nur lustig und sinnfrei, kann man sich anhören.
Die restlichen Songs unterscheiden sich kaum von den Vorgängern. Sie handeln von Krieg, Revolution und häusliche Gewalt, es wird sehr tief und großzügig in die Moralkiste gegriffen, was sich dann aber eher nach Hilfeschrei anhört. Arsen versuchen sich mit viel Mühe an deutschem Rock und scheitern dann letztendlich an „Zu sehr Wollen“.
Bewertung : 3 von 10 Punkten
Tracklist:
01 Nackt im Regen
02 Scheißegal
03 Bir sans daha
04 Lemmy
05 Der Ausweg
06 Imperium
07 Worte gegen Krieg
08 Sonntag
09 Reh-Lied
10 Protest Gun
11 Stromnger than before
12 Auf den Dächern von Berlin
13 Sensiz
14 Der letzte Takt