2007 gegründet, 2011 mit ihrem ersten, lediglich digital veröffentlichten Debüt „Aeon’s war“ in Erscheinung getreten und nun drauf und dran, der Verfasser dieser Zeilen als neuen Fan zu gewinnen, denn die erste physische Veröffentlichung namens „Will, love, life“ ist ein ziemlich fetter Haufen anhörbarer Melodien, abmoschbarer Parts und arschtretenden Songs geworden, den ich so nicht ganz erwartet hatte. Warum? Ich bin bei der Betitelung „Nu Metal“ oder „Deathcore“ immer ziemlich vorsichtig, da mir viele Bands dieses Genres zuweilen zu hektisch und kopflos agieren, was allerdings bei As they burn fast gar nicht vorkommt, eher im Gegenteil.
Die Pariser schaffen es, trotz der immensen Härte die sie an den Tag legen, immer differenziert und gut hörbar zu bleiben und kaum in frickelige Gefilde abzudriften, was die Mucke extrem abgehbar macht. Zum Teil mächtig groovend und griffig („Medicine 2.0“), durch elektrische Finessen ausgestatte Mittelparts („Origin“) und vor allem durch die verschiedenen Stimmlagen niemals langweilig, sonder verdammt abwechslungsreich. Alles in allem eigentlich eine klare Tendenz in höhere Punktegefilde, wenn…ja wenn da nicht ein paar kleinere Misstöne wären. Zum einen haben die Franzosen bei „Isis“ mehr als schamlos bei Schlüpperknoten geklaut und die beiden zusammengehörenden „Frozen vision“ Parts gehen mehr als belanglos ins eine Ohr rein und aus dem anderen wieder raus, was den Gesamteindruck dieses ansonsten wirklich superben Rundlings ein wenig schmälert. Dennoch ist dies Jammern auf allerhöchstem Niveau, denn musikalisch sind As they burn wirklich ein verdammt interessanter Newcomer.
„Will, love, life“ geht gut ins Tanzbein, animiert zum Kopfnicken und lädt zu einem gepflegten Pit ein. In meinen Augen auf jeden Fall ein mehr als gelungener Start in eine durchaus hoffnungsvoller Karriere für As they burn, die mit Sicherheit einen ziemlichen Schub durch die im April stattfindende Tour mit JFAC, War from a harlots mouth und weiteren Rüpelbarden bekommen sollte. Ich jedenfalls hab mir schon ein paar Peseten für ein schickes Leibchen der Franzacken zurecht gelegt, denn das Cover ist zum Zungeschnalzen!
Bewertung: für den Anfang mehr als achtbare 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Medicine 2.0
02. Origin
03. Dream collapse
04. The conscious man
05. Isis
06. Frozen vision Part 1
07. Frozen vision Part 2
08. When everything falls apart
09. Z(H)ero
10. F.R.E.A.K.S.
11. Son of shiva