Label: Rock of Angels Records
VÖ: 09.11.2018
Stil: Progressive/Power Metal
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Ohne zu wissen, wen genau ich da vor mir habe, bin ich doch positiv überrascht als mir die Stimme von Matthew Barlow entgegen schmettert. Meine Anfangseuphorie, getrieben von der Erwartung ähnliche Glanzleistungen wie bei ICED EARTH geboten zu bekommen, verfliegt bereits nachdem „The Alien“ durchgelaufen ist. Während der Beginn von „Well of Souls“ noch recht kraftvoll rüberkommt, fängt das Album nun langsam an dahin zu dümpeln. Wer nach Highlights sucht wird bitter enttäuscht. Zu Beginn von „Sun Dragon“ keimt kurz etwas Hoffnung auf, dem Mid-Tempo-Sumpf entronnen zu sein, um kurze Zeit später feststellen zu müssen den besten Moment des Songs bereits hinter sich gebracht zu haben. Als dann mit „Let all Despair“ zur nächsten gefühlvollen Ballade angestimmt wird, schaue ich wehleidig auf meinen Player und erschaudere davor mir noch fünf weiterer Lieder dieser Scheibe antun zu müssen. Jeder Kneipenbetreiber sollte darüber nachdenken, diesen Song als Rausschmeißer zu verwenden.
Dabei könnte doch alles so schön sein. Schließlich haben wir es hier mit mehr als erfahrenen Musikern zu tun, aber eine verdammt gute Stimme allein, reicht nicht aus, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Denn hier hakt es eindeutig am Songwriting. Keine Höhepunkte, keine Plot Twists oder mehr Tempowechsel. Stattdessen schleppt man sich durch die Songs und bläht sie unnötig auf.
Fazit: Da sich „Well of Souls” nicht sonderlich von seinem Vorgänger abhebt, muss man wohl annehmen, dass ASHES OF ARES es wirklich ernst mit ihrem Stil meinen. Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden, drängte sich mir doch anfangs der Eindruck auf, dass es sich vielleicht um ein Kunstprodukt handeln könnte. Aber nachdem man von Nuclear Blast zu Rock of Angels wechselte und noch immer so knallhart auf Schnulze setzt, muss ich von meiner Einschätzung Abstand nehmen.
Unter diesen Umständen ist es vielleicht auch nicht angebracht dieses mit vorhergehenden Projekten zu vergleichen aber bei der Beteiligung so namenhafter Musiker fällt es schwer ohne Erwartungen bei der Sache zu sein. Abschließend lässt sich „Well of Souls” mit der letzten Unterrichtsstunde an einem Freitag vergleichen. Es will nicht enden.
Bewertung: 3,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Consuming The Mana
02. The Alien
03. Unworthy
04. Soul Searcher
05. Sun Dragon
06. Trascending
07. Let All Despair
08. In The Darkness
09. Spirit Of Man
10. Time Traveler
11. The God Of War
12. You Know My Name
ASHES OF ARES Well of Souls (2018)
(5.087) – Carsten (3,5/10) Heavy Metal