ASSASSIN - Skullblast (2024)
(9.199) Olaf (9,0/10) Thrash Metal
Label: Massacre Records
VÖ: 08.11.2024
Stil: Thrash Metal
Da sind sie also wieder, die legendären Thrash-Veteranen aus Düsseldorf – und diesmal mit einer kleinen Überraschung. Anstatt eines neuen Albums gibt es nur eine EP. Warum? Nun, genau das haben sie kürzlich in unserer Sendung erklärt. Wer da also neugierig wird, sollte unbedingt reinhören! Aber genug davon – die Zeit, die Fans seit dem letzten Output warten mussten, hat sich definitiv gelohnt, denn Skullblast bietet Thrash Metal, wie er sein muss: fett, drückend und gnadenlos.
Assassin gehören seit ihrer Gründung in den frühen 80ern zu den Urgesteinen der deutschen Thrash-Szene. Ihre Karriere war zwar eine Achterbahnfahrt – mit Höhen, Tiefen und ein paar Pausen zwischendurch – aber immer geprägt von purer Energie und unbändiger Leidenschaft. Gerade das hat ihnen eine treue Fangemeinde eingebracht, die ihre messerscharfen Riffs und die donnernde Aggressivität lieben. Seitdem haben Assassin immer wieder gezeigt, dass sie sich vor den großen Namen des Thrash nicht verstecken müssen.
Druckvoll, modern und einnehmend
Der Sound auf Skullblast ist schlicht und ergreifend mächtig. Produziert in modernem, druckvollem Gewand, legt die EP direkt los, ohne große Umschweife – und das in einer Intensität, die den Raum zum Beben bringt. Es ist nicht nur laut, es ist heavy! Die Gitarren sägen gnadenlos, die Drums spalten die Horchorgane, und der Bass bringt ordentlich Fundament. Hier merkt man, dass die Band nicht nur ihr Handwerk versteht, sondern auch Lust hat, nochmal richtig Dampf abzulassen. Gerade bei Scholli, dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied, merkt man die Erfahrung: Die Riffs sitzen präzise und packen einen direkt am Kragen. Und die Instrumentierung insgesamt? Homogen, brutal und ganz einfach ein Genuss für jeden, der auf Thrash steht.
Ingo, der Schrecken des Gehsteigs
Was wäre ein Assassin-Release ohne Frontmann Ingo? Er ist nicht nur ein Sänger, er ist ein Wahnsinniger am Mikrofon – bellt und schreit, als wäre er ein angeschossener Straßenköter, dem man lieber aus dem Weg geht. Man hat regelrecht das Gefühl, dass man die Straßenseite wechseln müsste, wenn der Hüne einem entgegenstampft. Diese Intensität bringt einen Nervenkitzel in die Tracks, der perfekt zu den krachenden Instrumentals passt. Ingo ist Thrash in Reinform, und Skullblast wäre ohne ihn nur halb so bedrohlich.
Fleetwood Mac – Thrash trifft auf Klassiker
Ein besonderes Highlight auf der EP ist die unerwartete Adaption eines Fleetwood-Mac-Klassikers. Ja, richtig gelesen, nicht Judas Priest, das kann ja jeder. Und Assassin schaffen das Kunststück, den Song in ein thrashiges Gewand zu kleiden, ohne seine Essenz zu zerstören. Ein kleiner Tipp: Am Ende der Nummer könnte man meinen, die Anlage wäre im Eimer. Warum das so ist? Dafür gibt es die Auflösung ebenfalls in unserer Sendung – also reinhören lohnt sich!
Ein Vorbote auf Großes?
So stark die EP auch ist, so bleibt doch ein kleiner Wermutstropfen: Sie ist nur eine EP! Die Frage drängt sich auf, wann endlich ein neues Album erscheint. Denn nach diesem druckvollen Thrash-Schlagzeugfeuerwerk und den messerscharfen Riffs kann man nur hoffen, dass Assassin bald mit einem neuen Langspieler nachlegen. Schließlich wollen die Fans mehr von dem, was Skullblast zu bieten hat – brutale Härte und präzise Aggression, wie es nur die Düsseldorfer können.
ASSASSIN in R(h)einkultur
Skullblast zeigt Assassin in Höchstform. Die EP vereint alles, was man an dieser Band schätzt: kompromisslose Riffs, eine drückende Produktion, und eine Power, die selbst gestandene Thrash-Fans beeindruckt. Jeder, der auf Thrash Metal steht – egal, ob eingefleischter Assassin-Anhänger oder nicht – sollte hier zugreifen. Aber eines bleibt klar: Wir alle hoffen auf ein baldiges Album, das den Fans den vollen Assassin-Kinnhaken gibt.
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Blood for Blood
02. Skullblast
03. In and out by the Tide
04. Cut your (own) Throat
05. The green Manalishi (With the two prong Crown)