Label: JK Records (Jezebels Kiss Records)
VÖ: bereits veröffentlicht
Stil: Melodic Hard Rock
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Audio Porn also… Audio Porn sind ein Projekt. Und so klingt das auch! Sänger und Songwriter Azriel St. Michael und Trommler Byron Black sind ehemalige Jezebels Kiss Mitglieder und haben sich mit Hydrogyn Gitarrist und Produzent Jeff Westlake zusammen getan, um ein Album an den Start zu bringen. Ich hab von den Leuten noch nie was gehört und ich weiß auch nicht, ob es so schlau ist, wenn man im ersten Satz des Bandinfos erst einmal klar macht, dass hier 3 Egos mit einem anderen Ego ein Projekt machen. Ich hab erst in das Bandinfo mal rein geschaut, nachdem ich mir die Platte akustisch wiederholt einverleibt hatte.
Geboten wird ordentlicher, melodischer Rock. Hard Rock auch so ein bisschen. Ist Alles okay…. Der Sound ist etwas zu steril und was wichtig gewesen wäre, um mich wirklich vom Hocker zu hauen, das wären große Refrains, die im Ohr hängen bleiben. Aber dem ist nicht so. Alles wirkt hier ordentlich und ganz genau nach Plan und Vorgabe konstruiert wie ein nettes Reihenhäuschen, wo ein netter Rocker wohnt, der brav den Rasen mäht, die Rosen düngt und sein schwarzes Motorrad am Samstagnachmittag fein säuberlich putzt, um dann eine klitzekleine Spritztour zu unternehmen, aber pünktlich zum Abendessen daheim ist.
Sänger Azriel stößt auch gerne mal an seine Grenzen und brilliert stimmlich nie wirklich, sondern bleibt ganz gediegen innerhalb dem, was man so auch von anderen Sängern im Genre durchschnittlich gewohnt ist. Nasaler Gesang mit knarzigem Timbre. Am ehesten überzeugen mich da noch die Livetracks (2 an der Zahl), die als Bonus dem regulären Album angehängt sind, allen voran „Drive“. Da rockt es, qualmt es, da ist auf einmal Leben in der Bude und man glaubt als Hörer zum ersten Mal ne hart rockende Band vor sich zu haben. Auch „Break me“ überrascht mich mit ordentlich Kawumms und fetter Liveatmosphäre und geiler Ansage… warum nicht immer so??? Warum??? Liegt es an der aseptischen Produktion oder war das Teil hier ein Schnellschuss von übermotivierten Musikern? Ein Unterschied wie Tag und Nacht zwischen Album- und Livetracks!!! Auch das Songwriting holpert und sitzt nicht immer ganz sattelfest. Übergänge in den Songs wirken verhuscht und gewollt („Working It Out“), Refrains kommen bemüht und ohne Wow-Effekt („Freak Like You“), Backings sind zu laut und nicht immer wirklich passend („This Ain’t Paradise“, Working It Out“). Gute Ideen werden unglücklich umgesetzt wie in „Lord Of The Thighs“.
Wahrscheinlich liegt es am Projektcharakter, dass wir hier nicht eine frische, kraftvolle Band haben, die sich bewähren will, sondern müde Szenegrößen, die mal eben was zusammen machen. Geht Alles okay, aber wenn ich Gucci haben kann, dann trage ich nicht KIK.
Bewertung: von 4,5 von 10,0 Punkten
Tracklist:
01. This Ain’t Paradise
02. Sin
03. Freak Like You
04. Lord Of The Thighs
05. Not Saying Sorry
06. I’ll Be Your Man
07. Working It Out
08. Steeple
09. Heaven’s Burning Down Tonight
Bonus Tracks
10. Break Me
11. Drive
AUDIO PORN (2014)
"Midnight confessions" (1.376)