Label: Century-Sony
VÖ: 13.05.2016
Stil: Metal
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Ein Gedicht um den zwielichtigen Kampf zwischen Eule und Adler. Dies ist die Grundlage auf der das 6te Album der Göteborger Avatar basiert. Natürlich ist dieses Gedicht selbst geschrieben und bietet mehr als nur einen kleinen Rahmen für das Konzeptalbum. Doch was kann die Scheibe letztendlich? Immerhin wird das Gedicht auf 15 Titeln mit insgesamt knappen 70 Minuten Spielzeit aufgeteilt. Also übermannt alla Dream Theather wird man nun nicht, aber richtig vom Hocker hauen tut es einen die Rockoper ebenso nicht. Es ist ein bisschen so "La-di-da" und hört sich so dahin, hinterlässt aber nur an wenigen Stellen stehenbleibenden Eindruck ("The Eagle Has Landed").
Positiv ist jedoch, das das Konzept die musikalischen Werke nicht über die Titel hinweg durch zieht und durch kaut, sodass jeder Song in dem Rahmen des Gedichtes an sich alleinstehend für sich selber erklingt. Ein großer Pluspunkt in Sachen Konzeptalbum und sehr zu Gunsten einer Live-Präsentation. Aber selbst das ist nicht der einzige Vorteil von "Feathers & Flesh", denn die Songs unter sich unterscheiden sich entlang des roten Fadens auch sehr voneinander, ein einigen Stellen steckt ein wenig System Of A Down drinn ("For The Swarm"), wohingegen Tracks wie "House Of Eternal Hunt" Richtung Ensiferum gehen. Vielseitig, abwechslungsreich und verspielt wird die Geschichte aufgebaut und neben der Präsentation der einzelnen Charaktere der Handlungsstrang dargeboten. Gut und vor allem nicht zu überzogen dargestellt und überzogen komponiert. Qualität und Sound stellen ihr Übriges zum guten Produkt bei. Denn dieser ist transparent, klar und dröhnt in den härteren Passagen druckvoll die Geschichte durch die Boxen, während die ruhigen Parts perfekt an akustischer Atmosphäre gewinnen können. Alles richtig gemacht, aber wirkt auf Dauer, welche bei guten 70 Minuten beim ersten Hören schon gegeben ist, komischerweise wie ein Produkt, was nur funktionieren soll.
Ein schwer zu beschreibendes Gefühl. Trotzt der guten Geschichte und Umsetzung verliert es, oder Mangelt es irgendwie doch an Tiefe. Es kommt eher steril, als glaubwürdig emotional rüber und stellt somit den größten Knackpunkt dar. Es scheint als ob mehr durch kommen möchte und drinnen steckt, als das fertige Produkt abliefert. Eine Geschichte die musikalisch kurz vor dem explodieren steht, aber doch an irgendwelchen Ketten fest hängt. Schade, da sonst alles passen zu scheint. Gesang, Instrumente, Sound, die Geschichte an sich, Bühnenoutfit und Coverdesign, alles in sich Stimmig und in die richtige Richtung ausgerichtet, aber dennoch dem Ziel irgendwie fern. Ob das ganze daher als Meisterwerk in Stein gemeizelt wird kann und möchte ich nicht prophezeien, da es unter dem Strich runter reduziert eine schöne Untermalung zum Auto fahren ist, aber für mich persönlich in der Art und Darbietung zu nicht mehr reicht.
Bewertung: 6,3 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Regret
02. House Of Eternal Hunt
03. The Eagle Has Landed
04. New Land
05. Tooth, Beak & Claw
06. For The Swarm
07. Fiddler´s Farewell
08. One More Hill
09. Black Waters
10. Night Never Ending
11. Pray The Sun Away
12. When The Snow Lies Red
13. Raven Wine
14. Sky Burial
15. I´ve Got Something In My Front Pocket For You