Label: Odium Records
VÖ: 30.11.2017
Stil: Black Metal
BLACK ALTAR haben Geburtstag und BEASTCRAFT helfen beim Feiern – so könnte man dieses Split-Release ganz kurz zusammenfassen. Nun läuft im Leben nicht immer alles nach Plan, sodass die 20-Jahre-Jubiläums-Veröffentlichung erst zum 21. Geburtstag fertig geworden ist. Und eigentlich war „Tophet“, das Herzstück des BLACK ALTAR-Teils, als krönender Abschluss und Abgesang auf das Projekt gedacht gewesen.
Während des Schaffensprozesses und unter Beteiligung diverser alter Kumpane und Weggefährten (von VADER, ACHERONTAS, ONDSKAPT, FURIA und natürlich BEASTCRAFT) ist in Meister Shadow allerdings das Feuer für BLACK ALTAR wieder erwacht und es stehen schon Ideen für kommende Veröffentlichungen unter diesem Banner im Raum. Hier haben wir erst einmal ein „Intro“, einen genialen Song ungeschlachten Black Metals, ein zweites Stück, das nicht schlecht ist, aber neben „Tophet“ etwas untergeht, eine Coverversion des Split-Partners, ein „Outro“ und dann noch einen alternativen Mix des Hauptstücks, für den man starke Nerven und/oder einen merkwürdigen Humor braucht. Wobei die Industrial-Version von „Tophet“ nochmal eine ganz andere Facette von Bösartigkeit aus dem Stück herausholt.
Der BLACK ALTAR-Teil „Winds Ov Decay“ ist so gesehen eine klassische Maxi-Single, aber dieses eine Lied, dessen Video fester Bestandteil der Veröffentlichung ist, hat es wirklich in sich. Ein ganzes Album voll von diesem rasenden, unheilschwangeren Wahnsinn könnte einen Sturm entfesseln. Im Moment ist das ein One-Hit-Wonder, ich hoffe aber auf mehr davon.
BEASTCRAFT hingegen ist eigentlich (genau wie URGEHAL) zusammen mit Trondr Nefas gestorben, dafür sind die Nordmänner aber noch ganz schön aktiv und haben z.B. im April diesen Jahres noch ein finales Album mit Stücken aus der Feder des Verstorbenen veröffentlicht. Auf der BEASTCRAFT-Seite des Split-Albums „Occult Ceremonial Rites“ sind nun noch unveröffentlichte Demoaufnahmen und Raritäten von sehr gemischter (Sound-) Qualität enthalten. Stilistisch und songschreiberisch haben BEASTCRAFT für mich jedoch die besseren Karten, sei es die zähfließend-monotone Kälte in „Deathcraft And Necromancy“ oder „…In Thy Glory“, das fast original nach frühen BATHORY („Dies Irae“) klingt.
Hier haben sich zwei Untote, die es einfach nicht lassen können, für eine morbide Zeremonie gefunden. Für Liebhaber des ursprünglichen, bösen, rohen Black Metals ist diese Split eine feine Perle, für Jäger und Sammler sowieso Pflicht.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
BLACK ALTAR -"Winds ov Decay"
01. Intro
02. Tophet
03. Wings ov Destiny
04. Pentagram Sacrifice (BEASTCRAFT-Cover)
05. Outro
06. Tophet (Industrial Mix)
BEASTCRAFT - "Occult Ceremonial Rites"
07. In The Hour Of The Thorns (Intro)
08. Deathcraft And Necromancy (Nefas Demo Version)
09. Blackwinged Messiah (von der Split-7" mit URGEHAL 2007)
10. Burnt At His Altar (live vom "Death is Complete" Konzert 2016)
11. Resurrection Through Desecration And Churchfires (von der Split-7" mit ORCRIST 2007)
12. …In Thy Glory (von der "Nocturnal Reverence”-EP 2017)