Label: Agonia Records
VÖ: 26.06.2015
Stil: Black Metal
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Black Metal aus einem der musikalisch härtesten europäischen Ländern das ich kenne. Darf ich vorstellen, BLAZE OF PERDITION aus Polen. Eine Black Metal Wucht von unserem Nachbar, welcher unter anderem Bands wie VADER, HATE und die allmächtigen BEHEMOTH hervorgebracht hat. Es ist etwas Zeit nach dem tragischen Autounfall und dem Tod des Bassisten vergangen. Die Energie zum weitermachen wurde gesammelt und die Erlebnisse verarbeitet. Beide Kräfte gebündelt schufen sie wohl dieses Album und ich kann jetzt schon sagen, dass daraus ein heftiges Werk entstanden ist.
Der mit 10 Minuten lange Opener "Krolestwo Niczje" macht keine Gefangene und legt mit voller brachialer Gewalt los. Düsterer harter Black Metal, mit der Raffinesse von guten Songaufbau und musikalischer Genialität. Sie wissen was sie tun und geben 100%. Ein Lebenszeichen einer Band, die kurz vor dem doch verständlichen Hintergrund vor dem Aus stand. "Into The Void Again" blastet aber jegliche Zweifel zurück und sticht dabei mit feinen Gitarrenriffs und Solis hervor. Es ist durchdacht, was in den 54 Minuten von "Near Death Revelations" passieren und zu hören sein soll. Die Qualität ist hervorragend und hebt sich von dem Underground ab und klingt einfach nur positiv. So sollte, bzw. muss Black Metal für mich heutzutage klingen. Es lohnt sich hinein zu hören.
Der Gesang ist kein monotones Gekrächse und eintöniges Gegrowle. Er ist leicht Abwechslungsreich gestaltet, mit dem Hauptaugenmerk auf dunklen fiesen Screaming. Die Gitarren sind düster, aber Druckvoll und bilden mit dem leicht im Hintergrund stehenden Schlagzeug ein Black Metal Werk, dass seines Gleichen sucht. Es hat Energie und wird nicht langweilig beim hören. Jeder Song hat seine eigenen unterschiedlichen kleinen Höhepunkte. Bei "When Mirrors Shatter" sind es z.B. weinerlich, heulende Shouts. Die dem Song seine eigene Stimmung unterstützen. "Dreams Shall Flesh" lebt im Gegensatz dazu von einem giftigen Gesang am Anfang. Bei dem es einen kalt über dem Rücken läuft. Eine perfekte Inszenierung, welche von Blastbeats abgewechselt wird, um dann wieder in ruhigeren Sprechgesangpassagen über zu gehen. Ein Gewaltiges Hin und Her was interessant gestaltet ist und für Abwechslung sorgt. Die Polen wissen einfach wie es geht, viele Black Metal Bands aus diesem Land gefallen mir jetzt schon besser, als unsere eigenen Underground Sprösslinge.
Das Lob an der Scheibe kann aber auch nicht nachlassen, es ist einfach gut. Auch für epische kühle Stimmung wird unter anderem gesorgt, "Cold Morning Fears" ist da ein gutes Beispiel für all diejenigen, die nicht nur weggeballert werden wollen und etwas in Gedanken versinken möchten. BLAZE OF PERDITION vereinigen alle positiven Eigenschaften, die der Black Metal her gibt und kredenzen daraus ihren eigen Stil. Weg vom langweiligen ultra "trve" sein, es muss Spaß machen und knallen. Jeder der was Kraftvolles sucht, wird hier bedient und sollte unbedingt reinhören und sich auch nicht vom knappen 12 Minuten langen letzten Song "Of No Light" abschrecken lassen. Dieser hat es in sich und ist mit allerlei Feinheiten geschmückt. Kurz gesagt wer Black Metal haben will, aber keine Lust auf schwarz-weiße Cover und Einmannprojekte hat, welche einem das Gehör total zerquietschen, sollte sich die CD zulegen!!!
Bewertung: 10,0 Punkte
Tracklist:
01. Krolestwo Niczje
02. Into The Void Again
03. When Mirrors Shatter
04. Dreams Shall Flesh
05. Cold Morning Fears
06. The Tunnel
07. Of No Light
BLAZE OF PERDITION (2015)
"Near death revelations" (1.968)