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BLAZE OF PERDITION – Conscious Darkness (2017)

(4.178) - Schaacki (9,5/10) - Black Metal

Label: Agonia Records
VÖ: 03.11.2017
Stil: Black Metal

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Dass Polen zu einem der wichtigsten Exportländer für starke, dunkle Unterhaltungskunst gehört, dürfte inzwischen auch dem Letzten klar geworden sein. Denn nicht nur Urgesteine wie VADER, die großartigen BEHEMOTH oder die aktuellen Überflieger MGLA zeigen dies, nein auch weniger bekannte Bands beweisen dies immer wieder. BLAZE OF PERDITION sind zwar noch etwas von deren Status entfernt, waren in ihrer 10-jährigen Bandgeschichte aber alles andere als faul und bringen dieser Tage, nach diversen EPs und Splits, ihr bereits viertes Album raus. Auch live war die Band recht umtriebig und bespielte regelmäßig die Bühnen der Welt.

Doch eine wahre Tragödie erlitten sie 2013, als bei einem Unfall Gitarrist/Bassist Wojciech "23" Janus zu Tode kam und Drummer Wizun und Sänger Sonneillon schwer verletzt wurden.Trotz dieses schweren Schlages schaffte es das Trio bereits mit dem 2015er "Near Death Revelations" sich aus der Asche zu erheben - unser Clemens berichtete damals und war überwältigt.

"Conscious Darkness" lautet nun das zweite Album nach dem Vorfall. Was schnell auffällt, ist, dass die Aggressivität etwas runtergeschraubt wurde. Wo ältere Scheiben der Polen noch ungezügelter lospreschten, spielt sich die Band nun etwas mehr in den Opener hinein. Das heißt natürlich nicht, dass "A Glimpse of God" jetzt plötzlich softer wäre als früheres Material, schließlich entwickelt sich das Stück zu einem mächtigen Schlag. Jedoch liefert der 11-Minüter zu Beginn gleich eine tiefe und schwere Atmosphäre, die von viel Melodie umspielt wird. "Ashes Remain" zögert allerdings nicht so lang und will es gleich wissen. Ein paar Breaks deuten bereits einen Zug hin zum Post Rock an, der später noch etwas ausgeweitet wird. Wo beim Vorgänger also noch etwas Death Metal für Groove sorgte, übernimmt nun dieses Element die Aufgabe für rhythmischen Kopfnicken zu sorgen - und das fühlt sich verdammt gut an. Obendrein unterstützt es den Weg zu noch mehr Dichte und Stimmung. Eine Sprechgesangpassage rundet das Bild ab und führt zum finalen Ausbruch. Ein starker Song, der seine 15 Minuten perfekt ausnutzt und keine Längen aufkommen lässt.

Ein weiteres glanzvolles Beispiel für einen durchdachten Songaufbau bietet "Weight of the Shadow". Zwar liegt mir kein Text vor, doch schon der Titel selbst deutet abermals auf eine gewisse Schwere hin, die der Band nicht zu nehmen ist. Selbst als Hörer hat man das Gefühl, etwas würde auf den eigenen Schultern lasten. Das schafft eine sehr innige Beziehung zur Musik und zur Band. Man wird einfach im Inneren erreicht und fühlt mit. Einmal gefangen in diesem Loch kommt man so schnell auch nicht zurück ans Tageslicht und verliert (gern) seine Fröhlichkeit beim Hören.

Ebenso brachial wie melodisch erscheint das finale "Detachment Brings Serenity". Nach wenigen Minuten wird dieses gedrosselt und traurig singt die Gitarre ihr Lied, während Sonneillon sich die gequälte Seele aus dem Leib schreit. Das geht richtig tief und beschert ordentlich Gänsehaut. Nach einer willkommenen Wiederkehr des melodiösen Gescheppers folgt erneut Post Rock und geleitet ans Ende des Albums. In Kombination mit den genialen Bassläufen und letztlich den kraftvollen Drums bekommt die Scheibe einen würdigen, fulminanten Ausklang.

Wenn ich "Conscious Darkness" mit drei Worten zusammenfassen sollte, wären das wohl Schwermut, Melodie und Aggression. Das klingt erstmal gar nicht so spektakulär, weil bekannt, aber wie BLAZE OF PERDITION diese Komination abermals präsentieren ist schon großartig. Ihnen fällt es zudem nicht schwer, bei aller Offenheit für Atmosphäre und Melodie den Faden zur Wucht und Gewalt des eher rohen, traditionellen Black Metals zu halten. Und gerade das wird sicher einigen Hörern gefallen, denen der atmosphärische BM manchmal vielleicht doch zu verträumt ist.

Bewertung: 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:
1. A Glimpse of God
2. Ashes Remain
3. Weight of the Shadow
4. Detachment Brings Serenity

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