Label: Eigenproduktion
VÖ: 03.04.2020
Stil: Metalcore
Facebook Instagramwww Kaufen
Shut your mouth and listen! Die Krefelder Jungs von BREAKDOWNS AT TIFFANY´S rund um den Sänger Marius Wedler präsentieren mit „Eternal Lords“ ein wütend anmutendes und gesellschaftskritisches Werk, welches kompromisslos die musikalischen Facetten des oftmals gescholtenen Metalcore rühmt. Die Problematiken wie Ausbeutung, häusliche Gewalt oder diese verdammte Maßlosigkeit in unserer Gesellschaft werden thematisch in einer bedrückenden und beklemmenden Weise mit insgesamt 13(!) Songs und mit voller Wucht auf den Hörer gepresst.
Das Gefühl von Bedrohung ergibt sich mit jeder Knüppeleinlage, während eingestreute Übergänge in ruhigere Phasen wie gefühlvolle Ohrfeigen wirken. Diese Spielart ist in Perfektion und mit einer opulenten Hülle versehen worden, womit die Jungs ein echtes Ausrufezeichen setzen. Vor angesagten Bands wie Annisokay, Any Given Day u.a. aus dem Hause Arising Empire (NB) muss man sich auch nicht wirklich verstecken, denn in grundlegenden Dingen, wie die druckvolle Produktion oder Originalität, liegt man hier auf einem identischen Level. Das Songwriting ist entsprechend komplex, durchdacht und die Stimmung fortwährend mit ihren ganz eigenen Reizen emotional geprägt.
Das Thema Eigenproduktion wurde insgesamt sauber abgehandelt. Bevor sich der Vorhang zur Show endgültig öffnet, gibt es mit dem synthetischen Intro „Thrones“ bedächtige Klänge zu vernehmen. Noch ist dabei unklar, wohin die Reise tatsächlich gehen wird. Die Antwort lässt allerdings nicht lange auf sich warten, denn mit „Collapse“ gibt es richtungsweisend die volle Breitseite vor den Latz geknallt. Die Jungs marschieren von der ersten Sekunde an straight nach vorne, lassen wenig Spielraum für Experimente und überzeugen mit einer gehörigen Portion freshness! Besonders gefallen haben mir die ausgewogenen Growls, die z.B. nicht nur in dem Song „Animals“ mehr als nur bedrohlich wirken, sondern ständig das Gefühl von einer bevorstehenden Gefahrensituation vermitteln. Die Umsetzung ist wirklich gelungen, denn jeder ruhigere Part wirkt dazu wie ein Moment der Entspannung und Erholung.
Die mit Bedacht eingesetzten synthetischen Untermalungen, wie sie in dem Titeltrack „Eternal Lords“ oder „Domestic Horrors“ z.B. bestens in Szene gesetzt werden, zählen zu den kleinen aber feinen melodischen Highlights. Dieses Stilmittel, welches in den Songs immer wieder zum Einsatz kommt, interveniert das Gefühl von Lebendigkeit und Emotionalität. Fakt ist aber auch, dass das was die Jungs mit ihrer Musik zum Ausdruck bringen wollen, nur mit ihrer unbändigen Energie und einer düsteren Note Aggressivität versehen zum Tragen kommt. Songs, wie das leidenschaftlich vorgetragene „Tremors“ haben das Potential jeden Moshpit in die totale Verwirrung zu stürzen. „Two Thousand Fears“ schlägt in eine ähnliche Kerbe und brilliert zudem mit tollen Arrangements. Mit „Into The Abyss“ nehmen die Jungs zwischenzeitlich richtig Fahrt auf und drücken dabei mal ordentlich aufs Gaspedal.
Ein Lob geht dafür auch an die anderen Bandmitglieder. Was die Jungs mit ihren Instrumenten so anstellen, zählt definitiv zur Oberklasse und hebt die Instrumentalisierung im Ganzen auf ein sehr wertiges Level. Das Gesamtpaket auf „Eternal Lords“ macht zweifelsfrei den Unterschied zu vielen anderen Genrevertretern aus, welche das durchgängig hohe Niveau auf einem Album nicht immer konstant halten können. Ein besonderes Bonbon zur Veröffentlichung haben BREAKDOWNS AT TIFFANY´S auch noch im Gepäck.
Unter folgendem Link findet ihr am Freitag, 03.04.2020 den
offiziellen Albumstream zu "Eternal Lords"
Mit dem mittlerweile 3. Album scheinen die Jungs vom Niederrhein die perfekte Balance für ihren Sound endlich gefunden zu haben. „Eternal Lords“ ist für mich ein äußerst interessantes, vor allem aber ein Album mit Wiedererkennungswert geworden, welches im internationalen Wettbewerb keinen Vergleich scheuen muss.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Thrones
02. Collapse
03. Animals
04. Tremors
05. Cold Sweat
06. Two Thousand Fears
07. Messenger
08. Into The Abys
09. Eternal Lords
10. 8643
11. Domestic Horrors
12. A Serpent´s Tongue
13. Unraveled