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BURN DOWN EDEN - Liberticidal (2018)

(5.031) - Peter (8,0/10) Melodic Death Metal

Label: Kernkraftritter Records
VÖ: 12.10.2018
Stil: Melodic Death Metal

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Da ist den Dresdnern BURN DOWN EDEN mit „Liberticidal“ wahrlich ein höchstinteressantes Werk gelungen. Sagt einer, der sich beileibe nicht als Experte und ausnahmsloser Liebhaber dieser Stilrichtung bezeichnen würde. Warum? Weil es mir in der Mehrheit manches Mal zu eintönig wirkt. Dies trifft jedoch nicht auf diese noch junge Formation zu. „Liberticidal“ ist das zweite Studioalbum und der Rundling überzeugt mich vor allem wegen des breiten musikalischen Spektrums, welches sich ohne Mühe auch mit progressiven Klassikern aus anderen Stilrichtungen messen kann.

Es ist beeindruckend mit welchem Tiefgang diese Musiker an die Arrangements herangegangen sind. Zudem sehe ich es als große Herausforderung an, dem hochtechnischen instrumentalen Teppich dann noch die Death Metal Note aufzusetzen. Auch dies ist eindrucksvoll gelungen, denn mit Pether Hantsche besitzt BURN DOWN EDEN einen Sänger, der das aggressive Moment in seiner Stimme liebt und die Growls über die gesamte Klaviatur hinweg weiß einzusetzen. Das ist in der Gesamtbetrachtung des Albums dann das Besondere, für mich in jedem Falle.

Was für andere möglicherweise etwas zu verspielt und übertrieben generisch wirkt, stellt für mich hingegen das Highlight dar. Soll noch einer behaupten, das wäre nur dem gekonnten Einsatz von diversen Genre-Spezifika geschuldet, der irrt meiner Meinung nach gewaltig. Die Gitarren spielen in der teils schwindelerregenden Geschwindigkeit in ihrer eigenen Liga, ohne dabei die Songstruktur auch nur ein Augenzwinkern lang aus den Augen zu verlieren. Das Riffing kommt jederzeit transparent zur Geltung und mündet in den für meinen Geschmack leider zu wenigen Sequenzen in wunderschöne Soli. Wenn wir den Begriff Liga schon aufgreifen wollen, so spielt Robat Nowak seine Drums in dieser Hinsicht auf jeden Fall auf Champions League Niveau. Hier wird nicht nur geballert, nein hier werden rhythmische Akzente voller Groove gesetzt, die im wahrsten Sinne des Wortes mitreißen. Um den Beweis anzutreten, sollte man in „Misled Psychogenesis“ unbedingt hineinhören, für mich der stärkste Song auf dem Album, mitunter auch wegen der Soli.

Der Mann am Bass geht hier beinahe schon unter, und das meine ich nicht herabwürdigend, Marco Schütze bringt sich mit seiner Fertigkeit unersetzlich in das Gesamtbild mit ein.

„Liberticidal“ besitzt Härte, Tiefgang, Ernsthaftigkeit und bringt ein absolut hohes technisches Niveau mit sich. Mit viel Liebe fürs Detail wurde hier ein edles Stück Todesblei gegossen. An Abwechslung mangelt es mit Sicherheit nicht und sollte einer meiner bescheidenen Empfehlung Folge leisten wollen, so sollte man sich die Scheibe schon wegen „The Carnage Caused by Megalomaniac Gods“ ins Regal stellen. Als dieser Musik nicht immer zugewandter Hörer bin ich von diesem Album wirklich beeindruckt. Das ist das Schöne an Musik, ist sie gut, weiß sie zu überzeugen. Und ja, alles ist natürlich dem persönlichen Geschmack unterworfen. Ich bin gespannt, wo es die Band in der Zukunft noch hintreibt. Ein Wort zum Cover-Artwork noch, Musik anhören und währenddessen das Bild auf sich wirken lassen, das sollte schon ausreichen.

Anspieltipps: „Grotesque Satisfaction“, „A Tale of Deviant Hypocrisies“, „Misled Psychogenesis“ und „The Carnage Caused by Megalomaniac Gods“

Bewertung: 8,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Dystopic Endzeit Panorama
02. Eternal Youth
03. Grotesque Satisfaction
04. Of Fortess, Deceit & Dissolution
05. Melodies of Memento
06. Succubus
07. A Tale of Deviant Hypocrisies
08. Daemmerung
09. Misled Psychogenesis
10. The Carnage Caused by Megalomaniac Gods

Gesamtspielzeit: 35:12

Line-Up:
Marco Schütze - Bass
Pether Hantsche - Vocals
Robat Nowak - Drums
Tom Noack - Guitars
William Deacon-Säck - Guitars

 

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