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CABAL – Magno Interitus (2022)

(8.052) Maik (2,2/10) Deathcore


Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 28.10.2022
Stil: Deathcore

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Ich habe ja unseren Chefolaf des Öfteren scherzhaft als Sklaventreiber tituliert, wenn er mich mal wieder kurzerhand mit massig Promos zugeschüttet hat. Nun fühle ich mich fast geneigt, dieser Bezeichnung noch das Prädikat ‚Folterknecht‘ hinzuzufügen, denn was mir hier aus den Boxen entgegenbratzelt, kann ich mit gutem Gewissen als akustische Körperverletzung charakterisieren.

Und zwar handelt es sich um das dritte Werk der Dänen CABAL. Nun ist dieser Name ja auch schon mindestens von zehn Bands gewählt worden und zeugt, in Zeiten von Google, Metal Archives und Co nicht unbedingt von Interesse für die restliche Szene. Wenn ich mich recht erinnere, hatte Killjoy (R.I.P.) von NECROPHAGIA auch einmal ein Projekt dieses Namens.

Nun möchte ich gleich einmal voranstellen, dass die Musik dieser CABAL hier sicher nichts für den zartbesaiteten NECROPHAGIA- Fan sein wird, denn hier wird sowohl der Harmonie, der Melodie und auch der Eingängigkeit der totale Krieg erklärt.

Die Platte nennt sich „Magno Interitus“, oder übersetzt für den Nichtlateiner: „Grosse Zerstörung“. Und der Name ist Programm. Denn was die verrückten Dänen hier darbringen, lässt nur noch Trümmer übrig. Über die Klassifizierung sind sich auch die Rezensenten dieser Welt uneinig, beziehungsweise unschlüssig. Das geht von Extreme Metal über Deathcore, Industrial Core, Djent, Metalcore und schießmichtot.

Im Groben fällt es auch mir schwer, dem Lärm, den CABAL unter dem Decknamen Musik veröffentlichen, eine möglichst treffende Bezeichnung zu verpassen, also lassen wir es dabei beruhen.

Zum ersten wird auf den Instrumenten eine krude Mischung aus den obig genannten Stilen zelebriert, die sich vor allem auf genickbrechende Breaks (sic!) und nervenzerfetzende Dissonanzen stützt. Dazu kommt der obligatorische Brüllwürfelgesang, der im ständigen Aggromodus über die Skala geht. Dazu wird das Ganze noch mit massenhaft elektronischen Spielereien und Gimmicks aufgescheusselt.

Das klingt im Großen und Ganzen vielleicht erst einmal interessant, wirkt als Kombination aber eher verstörend. Es mag sein, dass es für diese Musik ja einen Markt gibt, aber der wird von mir mit Sicherheit nicht besucht. Dabei hat die Mucke teilweise sogar ganz coole Ansätze. Zum Beispiel greift „Insidious“ sogar in den Black Metal- Bereich, und „Blod Af Mit“ hat eindeutige Industrialzüge. Ab und an kommt auch einmal ein knackiges Thrash-Riff zutage, wird aber sofort wieder brutal zusammengeknüppelt. Und jedes Mal, wenn man denkt : ‚Oh, ein recht cooler Part!‘, kommt wieder irgendeine Stelle, die einen völlig rauswirft, so dass man irgendwann aufgibt, wieder hineinzuwollen. So einzeln in einer Playlist verteilt mag das ja angehen, aber auf Longplayerdistanz ist mir das einfach zu nervig.

Auf Dauer geht einem das ständige, jegliche Gesangsmelodie vehement vermeidende Aggrogebrüll auf die Nüsse, und auch die elektronischen Spielereien und das synkopierende Herumgeriffe und Drumming ähnelt sich dann auch arg von Song zu Song. Besonders die im Hintergrund herumwabernden Keyboardteppiche, wie in „Like Vultures“ oder „Exsanguination“ wirken wie Schlagsahne auf Mettbrötchen. Dazu kommt noch eine kalte, furztrockene Produktion, die den ganzen Kram dann vollends in die Maschinenhalle verfrachtet.

Ich weiß ja nicht, welche Drogen man einnehmen muss, um derartiges Aggrohüpfgemüse angemessen degoutieren zu können. Ich meine, ich stehe auf extreme Musik. In meiner Plattensammlung finden sich Krachmaten wie frühe NAPALM DEATH, BLASPHEMY und PROFANATICA, aber das hier geht selbst mir zu weit. Natürlich schaffe ich mir mit diesem Review einmal mehr den Ruf eines engstirnigen alten weißen Mannes, denn in anderen Publikationen wird das Werk eigenartigerweise ziemlich gelobt und CABAL als große Hoffnung bezeichnet.

Dazu kann ich nur noch sagen: frei nach Dante Alighieri: „Ihr, die Ihr hier reinhört, lasset alle Hoffnung fahren!“

Anspieltipp: möchte ich niemandem zumuten


Bewertung: 2,2 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. If I Hang, Let Me Swing
02. Insidious
03. Magno Interitus
04. Existence Ensnared
05. Insatiable
06. Blod Af Mit
07. Exit Wound
08. Violent Ends
09. Like Vultures
10. Exsanguination
11. Plague Bringer



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