Wow! Was anno 2006 mit “Blunted at birth” als ziemlich cooler Scherz began, findet nun im Jahre 2014 mit „From wisdom to baked“ (großartig von Gorguts‘ „From wisdom to hate“ geklaut) seine vierte Fortsetzung und zugleich seinen absoluten Höhepunkt! Cannabis Corpse sind in meiner Sammlung eh schon nicht mehr wegzudenken, doch nun begeistern mich die Mannen komplett, denn diese Scheibe ist so ein fettes Stück Todesblei geworden, dass es mich komplett vom Sitzball geblasen hat. HallHammer, Gwar Saitenquäler Brent Legion aka Pustulus Maximus und natürlich Municipal Waste Basser Land Phil, der heuer erstmals auch an den Vocals zu hören ist, haben nicht nur den Schalk im Nacken, sondern beweisen hier auch, was technisch und vor allem musikalisch in ihnen steckt.

11 Songs, die nicht nur für Rätselfreaks unter Euch ein Heidenspaß sind, sondern auch qualitativ vollends überzeugen, befinden sich auf diesem Hammeralbum, welches in keiner gut sortieren Todesblei Sammlung zukünftig fehlen darf. Doch eines ist ganz wichtig zu bemerken: Eine Verballhornung oder gar Verarsche sind die Songtitel keineswegs, vielmehr eine tiefe Verbeugung vor den Originalen. Nicht nur, dass legendäre Titel von Death neu interpretiert werden („Zero weed tolerance“, „Individual pot patterns“ oder „THC crystal mountain“), auch vom spielerischen her wissen Cannabis Corpse mehr als zu überzeugen. Dazu gesellt sich eine saufette und furztrockene Produktion, die so derbe brutal aus den Speakern dröhnt, dass erneut die Nachbarn bei mir klingeln mussten, um meinen Wahn zu stoppen. Spießer elendige, denn bei schnellen Nackenbrechern wie „Considered dank“, oldschooligen Midtempo Brechern der Sorte „Baptized in bud“ (brillanter Titel!) oder dem Carcass‘ liken „Individual pot patterns“ darf m,an einfach nicht still sitzenbleiben. Aber das Trio weiß natürlich auch, was es seinen Fans und Supportern schuldig ist, lässt bei „Pull the carb“ am Anfang schön die Bong blubbern oder grinden sich brillant durch „Voice of the bowl“. Das ist Abwechslung pur!

„From wisdom to baked“ ist einfach ein herrliches Stück Todesblei geworden, welches spielerisch, produktionstechnisch und von den Songtiteln her ein absolutes Vergnügen darstellt. Wer da nicht grinsend und bangend durch die Gegend rennt, hat kein Gehör für exzellenten Death Metal. Cannabis Corpse sind ganz oben angekommen! Let’s roll…

Bewertung: Großartige, spaßige und saufette 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Baptized In Bud
02. Zero Weed Tolerance
03. Weedless Ones
04. Individual Pot Patterns
05. Pull The Carb
06. Considered Dank
07. Voice Of The Bowl
08. THC Crystal Mountain
09. With Their Hash He Will Create
10. From Wisdom To Baked
11. Medicinal Healing