CARNOPHAGE – Matter of a darker Nature (2024)
(9.042) Maik (8,4/10) Tech Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 02.08.2024
Stil: Tech Death Metal
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Tech Death Metal treibt mich ja zumeist an die Grenzen meiner Aufnahmefähigkeit. Auch die türkische Formation CARNOPHAGE begibt sich zuweilen in extrem vertrackte musikalische Regionen. Das nunmehr dritte Langspielalbum der Band nennt sich „Matter Of A Darker Nature“ und ist zugleich technisch als auch brutal. Letzteres auch durch eine sehr gewalttätige Produktion.
Das ergibt letztlich eine ziemlich brachiale Mischung, die sich erstens durch die technischen Finessen etwas träge ihren Weg durch das Synapsengestrüpp bahnt, dabei allerdings von einer brachialen Walze unterstützt wird. Es gibt Abschnitte, da glaubt man, dass hier KRISIUN und BOLT THROWER zusammen einen Frickelkurs belegt hätten, bei aller technischer Affinität aber immer mit einem Stiefel im brutalen Death Metal Morast stehen.
Durch den ultratief growlenden Sänger wird das ganze Geschepper auch noch mit einer grindigen Note gewürzt, was einen angesichts der derzeitigen Hitze im eigenen Schweißbad zu ertränken droht. Auch in die Schublade mit der Aufschrift ‚Dissonanzen‘ wird gern mal herumgekramt. Bei all der anstrengend wirkenden Mucke wird aber nicht permanent im Technikkasten gewühlt, sondern es finden sich auch eingängige Teile und auch mal ein paar sehr melodische Parts.
Damit haben es CARNOPHAGE geschafft, dass dem hochtechnisierten Konstrukt namens „Matter Of A Darker Nature“ immer noch etliche Batzen modernden Fleisches und müffelnder Morast anhängen, sodass die ganze Sache insgesamt sogar kurzweilig wirkt und das Album wie im Fluge zu verfliegen scheint.
Wer sich in der Grauzone zwischen Tech Death Metal und der brutalen Variante des Todesbleigiessens wohl fühlt, dürfte auch mit diesem Album keine schlechte Wahl treffen.
Anspieltipp: „In My Bones“ und „From Possibility To Actuality“