Set 2009 krepelt der Fünfer aus Portland Oregon durch das Unterholz und kann dabei auf 4 Demos und nunmehr 2 vollständige Longplayer zurückblicken. Wird ein dritter folgen? Ich vermute kaum, denn "Orgies of abomination" ist so unfassbar belanglos, wie das WM Vorrundenspiel zwischen Nigeria und dem Iran und stellenweise nur mit ganz harten Drogen zu ertragen.
Ok, beim hören wabert schon manchmal der Mief des ranzigen Proberaums aus den Boxen und der Underground lässt grüßen, doch selbst in diesem Genre gibt es genug Bands, die trotz ihrer Attitüde in der Lage sind, bessere Songs zu schreiben und diese dementsprechend zu präsentieren. Dazu gesellen sich auch noch Songtexte die vermuten lassen, dass die Jungs in ihrer Kindheit nicht ausreichend gestillt wurden, denn anders ist dieser Auswurf vorpubertärer Songtitel wie "Cum on the cross" oder "Mass grave orgy" nicht zu erklären. Wir wollen schocken? Oh ja, ich bin schockiert, denn auch musikalisch wird massiv Leichenfledderei betrieben und bei allen Bands des todesbleiernden Genres gewildert, die sich allerdings überlegen sollten, Cemetery Lust eine Unterlassungsklage an die Proberaumtür zu heften. Da fällt mir am ehesten Chris Reifert und Autopsy ein, die diese Möglichkeit durchaus in Betracht ziehen sollten. Die Produktion ist furchtbar zuweilen kaum erträglich und unterstreicht noch einmal deutlich den hier vorherrschenden Dilletantismus.
Ihr wollt unbedingt Eure sauer verdienten Kröten zum Fenster rauswerfen? Kein Problem! Investiert auf eine Wette, dass Argentinien morgen Weltmeister wird oder legt Euch "Orgies of abomination" zu. Beides ist definitiv eine Investition in die falsche Richtung!
Bewertung: Komplett wertfreie und nur ansatzweise ertragbare 3,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Inhuman indulgence (Intro)
02. Mass grave orgy
03. Malice in the morgue
04. S.T.D. (Sexually transmitted death)
05. Bloody whore bath
06. Ride the beast
07. Malefic masturbation
08. Cyborg sex machine
09. Cum on the cross
10. Intent to molest
11. Tenement
12. Devil's grave disturbance
CEMETERY LUST (2014)
"Orgies of Abomination" (978)