Welcome back Danish Dynamite! Gut vier Jahre nach ihrem etwas schwächeren Debüt „Black out sunday“ fackeln die Dänen um Frontmann Jackie Petersen in diesem Jahr ein ergreifendes Thrash-Metal-Feuerwerk ab. „Scarred“ (VÖ:06. Oktober 2014) schimpft sich das neueste Werk das via Mighty Music/Target Group Anfang Oktober in den Regalen stehen wird und von Thrash über Modern bis hin zu Nu Metal ein großes musikalisches Spektrum abdeckt.
Öffnen wir also mal die Lauscher und lassen uns direkt vom Opener „Scars of time“ berieseln. Dieser kommt anfangs etwas „grungig“ daher, bevor er mit extrem geschliffenen Gitarren gehörig Fahrt aufnimmt um dann mit einem wiederum „grungig“ angehauchten Gesangspart ein furioses Finale einläutet. Schmetternder Gitarrensound wirbelt uns gehörig durcheinander, melodisch abstrakt arrangiert mit teils fetten Breaks. Füße still halten? Ist hier fast unmöglich! Stimmlich sind teils erkennbare Parallelen zu früheren Werken von Metallica auszumachen, besonders in „1000 ways to bleed“ fühlt man sich mehrfach an die gesanglichen Ergüsse von James Hetfield erinnert. Etwas mehr nach good old Heavy Metal schmeckt „Black rebel noise“. Weniger Tempo, mehr Melodie und eingängiger Gesang, das rockt! Zum Ende fast ins Pop Milieu abdriftend, bescheren uns die Herren aus Dänemark einen komplett radiotauglichen Hit. Etwas melancholisch beginnend geht es mit „Another day in hell“ weiter. Volle Breitseite ist im Verlauf auch hier garantiert. Wuchtiges Gitarrenspiel meets wunderschönen Refrain. Double Bass Drumming bestimmt das Bild von „Poison Moon“. Was die Jungs zusätzlich aus ihren Instrumenten kitzeln ist Extraklasse! Virtuoses Gitarrenspiel ebnet jedoch die nie zu vergessende melodische Grundausrichtung der Band.
Riff, Riffer, Chainfist! Grob gesagt, im weiteren Verlauf verneigen wir uns bei Songs wie „Seven minutes of pain“, „Statement“ oder „Mass frustration“ mit einer gewissen Demut vor einer Demonstration ausgereiften Songwritings, das wiederum in der Accoustic Version von „Black rebel noise“ einen würdigen Abschluss findet.
Nach dem doch eher durchwachsenen Debüt aus 2010 ist eine deutliche Weiterentwicklung in musikalischer Hinsicht erkennbar. Die Eigenständigkeit bzw. der Wiedererkennungswert wirft sicherlich Fragen auf und Vergleiche mit anderen Bands sind schnell gefunden, doch liefern Chainfist mit „Scarred“ ein vergleichsweise hochwertiges Album ohne hörbare Schwachpunkte ab!
Bewertung: dynamische 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Scars Of Time
02. 1000 Ways To Bleed
03. Black Rebel Noise
04. Another Day In Hell
05. Poison Moon
06. 10.000
07. Know Your Hate
08. Seven Minutes Of Pain
09. Statement
10. Mass Frustration
11. Black Rebel Noise (Accoustic Version)
CHAINFIST (2014)
"Scarred" (1.140)