Anfangs noch belächelt haben sich die Taiwanesen mit dem ziemlich unaussprechlichen Namen in den letzten Jahren zu einer meiner absoluten Lieblingsbands im Extrem Metal gemausert was natürlich zur Folge hat, dass ich jede Band, die sich in diesem Dunstkreis tummelt, etwas genauer unter das Elektronenmikroskop lege. Diese Prozedur brauchen Chthonic allerdings nicht zu scheuen, denn dafür ist die Musik, sind die Arrangements und allen voran die hervorragenden songschreiberischen Fähigkeiten des Sextetts zu erhaben. Wie auch auf Album Nummer 7 namens „Bu-Tik“, welches mir regelrechte Freude bereitete.
Was diese Band so einmalig macht ist nicht nur deren Herkunft, sondern auch die Songs, die vor Abwechslungsreichtum nur so strotzen und auch die Verschmelzung von traditionellen Klängen nicht scheuen. Ich kenne mich mit fernöstlichen Instrumenten nicht so aus und kann daher nur mutmaßen, mit welch für Europäer eigentümlichem Gerät Klangelemente taiwanesischer Herkunft Songs wie das brillante „Rage of my sword“ oder der wütende Black Metal Track „Sail into the sunset’s fire“ um fantastische Nuancen angereichert werden. Allein diese Verschmelzung verschiedener Stile machen Chthonic zu einer solch außergewöhnlichen Band, die in den Anfangstagen meist den Schwarzwurzlern zugerechnet wurde, mittlerweile aber weitaus diffiziler zu Werke gehen und sogar mit „Next republic“ eine lupenreine Death metal Granate im Programm haben. Doch wer die Tiefe der kompositorischen Perlen erleben will, muss sich unbedingt mit „Between silence and death“, der sämtliche in der Musik bekannte Geschwindigkeiten beinhaltet, das mit einem infernalischen Doublebass Gewitter ausgestattete „Defenders of Bu-tik palace“ oder das anfangs ziemlich rasende und dann erneut unfassbar mannigfaltige und überragend instrumentalisierte „Resurrection pyre“ auseinandersetzen.
Chthonic haben mich erneut begeistert und streben mit „Bu-Tik“ den direkten Weg in die Top Ten der weltweiten Extrem Metal Bands an, denn musikalisch stehen die Jungs und das Mädel von der Insel ihren großen Vorbildern in Nichts mehr nach. Vielmehr überflügeln sie diese zuweilen locker. Einen Platz in meinen momentanen Top ten haben sie jedenfalls sicher. Geniales Album und einen Extra halben Punkt für das überragend fotografierte Coverartwork!
Bewertung: außergewöhnliche und abwechslungsreiche 9,0von 10 Punkten
Tracklist:
01. Arising armament
02. Supreme pain fort he tyrant
03. Sail into the sunset’s fire
04. Next republic
05. Rage of my sword
06. Between silence and death
07. Resurrection pyre
08. Set fire to the island
09. Defenders of Bu-tik palace
10. Undying rearmanent