Label: Frontiers (Soulfood Music)
VÖ: 18.03.2016
Stil: Progressive Metal, AOR, Melodic Rock
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Circus Maximus sind zurück und halten mit “Havoc” ein von mir mit Spannung erwartetes Album in den Händen, das sich aufgrund der zeitlichen und stilistischen Nähe wohl mit den aktuellen Dream Theater, Redemption und Haken Auskopplungen messen lassen muss. Wer die Herren aus Norwegen noch nicht kennt, dem sei gesagt dass man es hier mit einer relativ klassischen Progmetaltruppe zu tun hat, die gerne mal Synthies und Sequenzer benutzen, und nach dem eher verspielten Erstling „The 1st Chapter“ über „Isolate“ und „Nine“ ihren Weg zum mehr oder weniger geradlinigerem Prog gefunden haben, ohne dabei jedoch im Rahmen ihres Stiles die Experimentierfreudigkeit vermissen zu lassen.
Der erste Eindruck, der sich bei „Havoc“ aufdrängt ist, dass der Sound eine ganze Spur dünner ist als noch vorher, luftiger und rockiger, und dafür weg vom Metalbrett. Keyboard und Gesang sind sehr präsent, was bei der Stimme von Michael Eriksen auch durchaus nachvollziehbar erscheint, und wer Melodien wie den Refrain von „The Weight“ oder „Highest Bitter“ am Start hat, der muss sich um seine Fans kaum Gedanken machen. Dennoch erscheint es fast als passe man sich dem Label an, da auch die großen Instrumentalfahrten, die progressiven Strukturen und Taktwechsel eher Seltenheitswert genießen, und man mittlerweile irgendwo zwischen AOR und Melodic Rock anzusiedeln wäre.
„Loved Ones“ kommt mit einem netten Intermezzo daher und bildet ebenso wie „After the Fire“ eine Ausnahme dieses Eindrucks ab. Und dann wären da natürlich noch Nummern wie „Flames“ oder „Remember“ die mit großen, sehr poppigen ja fast schon massenkompatiblem Schmalz daherkommen, letztere wartet zum Beispiel mit einem Kinderchor auf. Wie man den Stil also am Ende einzuordnen versucht, bleibt die eine Geschichte, über die Qualität gibt es im Falle Circus Maximus nichts zu diskutieren. Das Album steht und fällt also damit wie gut einem die Melodien und Michaels Stimme gefallen.
Ich würde im Falle „Havoc“ nicht vom stärksten Werk des Fünfers reden, das bleibt für mich „Isolate“, dennoch hat man wieder einmal ein solides, ja sogar ziemlich gutes Album mit hervorragenden Melodien kreiert und setzt sich damit weiter vom Rest der nachkommenden Bands ab. Schade nur dass die Form weniger progressiv und metallisch ausgefallen ist, dem geneigten Fan wird das jedoch reichlich egal sein, und ich würde mich sehr wundern wenn es live nicht noch rauer und aus den Boxen kommen wird und sich nahtlos in die restliche Diskographie einfügt.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The Weight
02. Highest Bitter
03. Havoc
04. Pages
05. Flames
06. Loved Ones
07. After the Fire
08. Remember
09. Chivalry
10. Loath
11. I Am (live)
CIRCUS MAXIMUS "Havoc" (2016)
(2.714) - Florian (8/10)