Label: 7hard
VÖ: bereits veröffentlicht
Stil: Death Metal
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Blickt man auf das bisherige Schaffen der schwäbischen Underground Death Metaler von Crimson Death zurück, so kann man dieses am besten als brachial und geradlinig beschreiben. Eine unaufhaltsame Wand aus Riffs, gutturalem Gesang und Double Bass die sich einem Tsunami gleich ihren Weg bahnt, komme da was wolle. Anno 2014 kommt mit „Social Born Killer“ eine deutliche Weiterentwicklung daher.
Ob Oliver Stones Klassiker „Natural Born Killer“ für den Namen Pate gestanden hat, bleibt Spekulation, ganz frei von diesen Einflüssen kommt die Geschichte des mordenden Soziopathen Evil Joe aber nicht daher. Im Kerker angekettet schmückt er das Cover, um gleich zum Intro mit lautem Geröchel und bösem Gelächter auszubrechen und auf die Welt losgelassen zu werden. Dort angekommen beschreiben die Texte den Protagonisten bei der Ausübung seiner Lieblingsbeschäftigungen, die man ganz nach gängigen Death Metal Klischees als Splatterlyrics betiteln könnte.
„Breaking out to Kill“ lässt dann auch gleich erahnen, wie es um die Hobbys von Evil Joe steht. Ein Gewitter aus treibender Double Bass und fetten Riffs, ein paar Blastbeats und der präsenten Stimme von Patrick Schneider untermalt das Blutbad. Die Riffs gehen ins Ohr und das Quartett scheint von Beginn an motiviert ein paar Melodien einzustreuen um ihr Repertoir zu erweitern. Mit „Dominion“ gelingt dieses Unterfangen auch gleich überzeugend mit langsamen fast schon schwebenden Gitarrenmelodien die das Lied durchziehen und die Stimmung prägen.
Es sind dann aber „Once they tasted Blood“, „Flesh Craving“ und “Mind on Fire“ die dem Album ihren Stempel aufdrücken. Grundsolider und sehr homogener Melodic Death Metal, der in seinen besten Momenten an Amon Amarth erinnert, aber an den sehr ähnlichen Riffs und Melodien krankt. Der Sound ist wuchtig und druckvoll, die Stimme präsent und auch die Riffs sind nicht schlecht, und dennoch kommt nach spätestens 4 Liedern etwas Langeweile auf, weil die Waiblinger unterm Strich doch ziemlich vorhersehbar agieren. Der Refrain von „The Redeemer“ und das Solo von „Reap what you sow“ stellen da positive Ausnahmen dar.
Zwar versuchen sie ihren größtenteils im Uptempo angesiedelten Death Metal immer wieder durch Breaks, Midtempopassagen und kurze melodische Soli aufzulockern, aber da die Harmonik sträflich vernachlässigt wurde und sich die Melodien fast immer um die gleiche Tonleiter wickeln, geht diese Gleichung nur selten auf. Positiv betrachtet kann man hier sicher von einem eigenen Stil sprechen, aber Dropped –D Gitarren um die sich Mollmelodien schmiegen kennt man aus der immer größer werdenden Melodic Death Ecke zur Genüge. Und genau auf diese Fanbasis kann man sicher zählen.
Wer auf melodische aber eingängige Härte steht, wem normaler Death Metal zu stupide ist, und Bands wie Children of Bodom oder Norther zu verspielt der kann hier bedenkenlos zugreifen ohne durch Experimentierfreudigkeit und zu viele unbekannte Einflüsse irritiert zu werden. Crimson Death machen mit „Social Born Killer“ einen großen Schritt nach vorne ohne jedoch an die ganz großen Releases in ihrem Genre anknüpfen zu können. Die Entwicklung macht jedoch Lust auf mehr und vielleicht können sie auf dem nächsten Album mit etwas mehr Eigenständigkeit noch besser punkten, das Potential scheint zumindest vorhanden.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Intro
02. Breaking out to kill
03. Dominion
04. Once they tasted blood
05. Flesh craving
06. F60.2
07. Mind on fire
08. The redeemer
09. Cannibal and püroud
10. Reap what you sow
CRIMSON DEATH (2014)
"Social born killer" (1.308)