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DEADFREIGHT OF SOUL – Tortured Puppets (2017)

(4.169) - Ingmar (7,9/10) - Melodic Death Metal

Label: Kernkraftritter Records
VÖ: 20.10.2017
Stil: Melodic Death Metal

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Eher selten findet man eine Band, die sich im Genre so drastisch neu orientiert wie Deadfreight of Soul, waren die Jungs aus Augsburg doch zuerst im Deathcore unterwegs und haben sich für ihre erste vollwertige Veröffentlichung dem Melodic Death Metal zugewandt. Ich finde der Umstieg hat sich gelohnt, ein paar Anleihen des vormals gespielten Deathcores findet man freilich noch immer, aber diese sind sehr angenehm in den Rest der Musik eingebaut.

Genauer beschreiben lässt sich die Musik im Prinzip garnicht, die Jungs von Deadfreight of Soul haben hier einen eigenen Stil gefunden, auch wenn ich ab und zu Behemoth raushöre.

Das Album bietet eine sehr interessante Einleitung, wie der Name „Exorcism“ es vermuten lässt, bekommt man einen Exorzismus zu hören. Das Ganze wird atmosphärisch passend von Wind, Gewitter und Synthesizern untermalt.

Das weitere Album schiebt sehr schön vor sich hin und vermag auch mal rasend davon zu preschen. Der Titel „Grautoene“ ist gerade auf der BaseDrum sehr schnell unterwegs und wird kaum wirklich langsam und ruhig, eine gewisse Behäbigkeit wird von Gitarren umgesetzt und erzeugen so stellenweise merkwürdige, andererseits passende Geschwindigkeitsunterschiede. „Flagrancy“ bietet als Titel sowohl Langsamkeit wie auch Raserei und setzt dies auch hervorragend um, vor allem die Tempi-Wechsel und Takt-Verschiebungen kommen an dieser Stelle sehr gut zur Geltung und zeugen von dem Potential, was Deadfreight of Soul abrufen kann.

Der Song „Imbalance“ bietet sehr viel melodischen Anteil und gleichzeitig einen gewissen Thrash-Anteil, der das Ganze angenehm auflockert; eine interessante Kombination aber hervorragend umgesetzt. Im Verlauf bekommt der Bass auch einen längeren Solo-Auftritt indem er im Hintergrund rauschen darf, während sich im Vordergrund leicht orientalisch anmutenden Klänge entfalten.

Bei „Delusion or Reality“ bemerkt man noch viel vom Ursprung der Band im Metalcore-Bereich, dies setzt sich in dem, das Album abschließende, Titel „Tortured Puppets“ weiter fort. Im letzten Teil von „Tortured Puppets“ fahren Deadfreight of Soul noch einmal einiges auf in musikalischer Hinsicht, da wird einerseits eine wunderbare Solo-Passage eingespielt, abschließend zupfen klare E-Gitarren, mit Delay unterlegt, dem Ende entgegen und schließen das Album so sehr ruhig und entspannend ab; so einen Abschluss habe ich schon lange nicht mehr gehört.

Die Vocals klingen weniger raspelig und rau, sondern eher glatt und irgendwie schleimig, das fällt vorrangig bei den Screams auf, was jedoch wiederum gut zum Rest der Musik passt. Die gesprochenen Passagen könnten etwas deutlicher sein, fügen sich aber gut ins Gesamtbild ein.

Die Gitarren besitzen einen Höhenanteil der die Kompression der Verstärker zum Großteil abfedert, hier hätte man für einen besseren Klang das Gain etwas weiter reduzieren können. Bei den schnelleren Passagen fällt dies kaum ins Gewicht, bei den langsameren Passagen hingegen schon.

Der Bass vermischt sich gut mit den Gitarren und ist bei genauerem Hinhören leicht zu finden, gerade die Einzelauftritte können aufgrund der eingesetzten Verzerrung überzeugen.

Das Schlagzeug tackert gut im Hintergrund mit, der Kick besitzt viel Klick-Anteil und die Snare peitscht sehr prägnant durch den Mix. Die Becken sind aufgrund des Höhenanteils der Gitarren etwas unterrepräsentiert, sind jedoch immer gut vernehmbar.

Nach einer musikalischen Umorientierung quasi von vorne anzufangen ist durchaus schwer und dafür ist dieses Album als ein vollwertiges Erstlingswerk sehr solide geworden. Ich finde die Augsburger sind auf einem guten Weg ihren eigenen Stil zu finden und würde ein neues Album definitiv begrüßen, jedoch müssten Deadfreight of Soul noch an der Abmischung arbeiten, zumindest für meinen Geschmack.

Als ersten großen Schritt in die Welt kann sich „Tortured Puppets“ absolut sehen lassen, dieses Album zeigt viel Potential, auch wenn es stellenweise ungenutzt bleibt; hier sollte man für den Nachfolger ansetzen. Ich hoffe die Jungs bleiben am Ball und liefern bald einen Nachfolger ab, freuen würde ich mich auf jeden Fall darüber.

Bewertung: 7,9 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Exorcism
02. Angeli Apostatae
03. Strain Relief
04. Grautoene
05. Frenetic Crusader
06. Incurable
07. Flagrancy
08. Under Sentence of Death
09. Imbalance
10. Delusion or Reality
11. Tortured Puppets

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