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DEFECTO – Nemesis (2018)

(4.602) - Ingmar (8,7/10) – Melodic Metal

Label: Black Lodge Records
VÖ: 16.03.2018
Stil: Melodic Metal

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Gibt es eigentlich irgendetwas was Dänen nicht können im Bereich Metal oder Design? Egal wo man hinsieht man findet im Prinzip nur durchgängig positive Ausprägungen und DEFECTO gehört definitiv dazu, zumindest im Bereich Metal. Was die vier Kopenhagener mit „Nemesis“ als Nachfolger ihres Erstlings „Excluded“ zusammengeschraubt haben macht dem dänischen Metal alle Ehre.

Stilistisch würde ich das Ganze so ein bisschen Richtung VOLBEAT schieben, wenn auch erheblich härter, vielfältiger und melodiöser; und mit etwas gutturalem Gesang, muss auch mal sein. Was geboten wird gehört definitiv zum gehobenen Melodic Metal, mit einer kleinen Prise Progressive.

Bei den Titeln ist durchaus Abwechslung geboten, von richtigen Brettern über Balladen bis hin zu experimentellen Tracks und Songstrukturen ist alles vertreten. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt jedoch, die Songs könnten insgesamt etwas mehr tonale Varianz vertragen, denn für fast eine Stunde Spielzeit sind die Titel in sich etwas zu gleichförmig; hier hätte man auch nach 35 Minuten einen Schlussstrich ziehen oder eine Teilung vornehmen können.

Das Album selbst scheint in grob drei Teile aufgeteilt zu sein, zu Beginn haben die Dänen ihre aggressiveren Titel positioniert, die einen guten und schnellen Start ermöglich. Im mittleren Teil wird es etwas melodiöser, jedoch vorrangig balladen-artiger, so bekommt man als Zuhörer etwas Ruhe nach dem ersten Part.

Im letzten Teil des Albums sind die experimentelleren und epischeren Stücke platziert, das ist einerseits eine gute Idee, um den Zuhörer nicht gleich von Beginn an zu überfordern. Anderseits jedoch ist nach etwa 35-40 Minuten Vorlauf durch die anderen Songs die Luft verhältnismäßig stark raus und man vermag den Ideen und Strukturen in den Songs nur noch schwer zu folgen. Zudem ist der erhöhte Anteil an komplexen Melodien der Konzentration nur bedingt zuträglich und fordert den Hörer an dieser Stelle einfach zu sehr, da hilft auch die Pause durch die ruhigeren Songs davor nur begrenzt. Mein Lösungsvorschlag dazu wäre, das Album Abschnittsweise zu hören um einer vorzeitigen Ermüdung vorzubeugen.

Der Gesang gehört jetzt zwar nicht unbedingt zu den umfangreichsten und dynamischsten die ich kenne, jedoch funktioniert das Dargebotene in Kombination mit der restlichen Musik hervorragend. Der Sänger kann die von ihm verwendeten Tonlagen durchgängig sicher bedienen und vermag auch guttural zu überzeugen. Auch für die später im Album kommenden balladen-artigen Stücke ist seine Stimme gut geeignet.

Die Gitarren sind angenehm rau und komprimiert ohne zu sehr an Dynamik zu verlieren. Insgesamt hätte ich mir einen etwas „wärmeren“ Ton gewünscht aber der gewählte Ton (Verstärker) hat für gewöhnlich seine Gründe, hier funktioniert es jedenfalls gut mit den restlichen Instrument und dem Gesang. Die Lead-Gitarre bringt einen sehr dichten und sahnigen Ton mit, vermag sich jederzeit durchzusetzen und klingt in Kombination mit dem Keyboard sehr gut in den verwendeten Passagen.

Das Keyboard ist eher dezent eingesetzt und tritt im Prinzip nur in Lead-Passagen an eine wahrnehmbare Schwelle; das gefällt mir persönlich gut. Ansonsten verbleibt es im Hintergrund und ergänzt die Gitarren an Stellen, die sich dafür gut eignen.

Der Bass ist zwar wahrnehmbar, dafür muss man im Mix aber auch sehr genau hinhören und ihn konzentriert suchen. Das kann jetzt jeder für sich bewerten, wie er oder sie mag, ich finde diese Art der Abmischung jedenfalls passend.

Beim Schlagzeug fallen mir weder positive noch negative Aspekte beim Klang auf, es ist da, wo man es erwartet und es erfüllt seine Aufgabe sehr gut; nichts scheppert, beißt oder brummt unangenehm in den Ohren. Im Prinzip ist das Schlagzeug genau da, wo Bass, Gitarre, Gesang und Keyboard nicht sind, dadurch wirkt alles schön getrennt aber gleichzeitig raumfüllend und verbunden.

Wie schon Eingangs formuliert scheinen Dänen wenig bis gar nichts falsch machen zu können im Bereich Metal (und Design), DEFECTO beweist dies in knapp 56 Minuten auf eindrucksvolle Weise. Auch wenn sich das Album durch seine stellenweise fehlende tonale Varianz etwas hinzieht , so bleibt dennoch am Ende ein positives Gefühl; zerlegt man das Album in zwei Teile mit großer Pause, dann leidet so der Hörgenuss erheblich weniger.

Ich hoffe sehr, dass DEFECTO uns lange erhalten bleiben werden, die Musik hat es definitiv verdient und auf ein neues, dann nicht ganz so langatmiges, Album freue ich mich jetzt schon.

Anspieltipps: „Nemesis und „Savage“

Bewertung: 8,7 von 10 Punkten

Tracklist:
01. The Final Night Of Silence
02. Nemesis
03. Endlessly Falling
04. Savage
05. The Nameless Apparition
06. The Sacrificed
07. Ode To The Damned
08. Gravity
09. Ablaze
10. Before The Veil
11. We‘re All The Enemy
12. Ascend To Heaven

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