DEFIATORY – Apokalyps (2022)
(7.863) Maik (7,2 /10) Thrash Metal
Label: Black Lion Records
VÖ: 03.06.2022
Stil: Thrash Metal
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DEFIATORY sind aus Schweden und spielen Thrash Metal. Und zwar einen Thrash Metal, der sich sowohl an Traditionen des Bay-Area-Sounds orientiert als auch an deutschen Thrashbands der zweiten Welle. Der Gesang erinnern zuweilen an SEPULTURA zu Maxens Zeiten, doch nur in einigen Passagen. Ansonsten bieten DEFIATORY einen guten Mix aus Melodien und treibenden Riffs, und gerade letztere geben oft ordentlich Gas, wie in „Belligerent And Hostile“. Dabei sind insbesonders die Gitarrensoli recht melodisch, und im einleitenden Titelsong räubert der Solist sogar etwas im Fundus der klassischen Musik. Nun Klassikanleihen im Metal gehen immer, wenn sie gut gemacht sind.
Nun, wir haben also griffige Riffs, die sich mit coolen Soli paaren, rauer Gesang, eben Thrash Metal, der die alte Schule bedient, aber auch moderne Einflüsse nicht von der Bettkante schubst. Und eigentlich müsste für mich hier alles im hellgrünen Bereich liegen, und deshalb bin ich ein wenig verwirrt, dass mich „Apokalyps“ nicht so richtig abholt. Dies erfordert eine sofortige, hochnotpeinliche Analyse.
Okay, der Gesang ist schön bratzig, aber eben auch recht gleichförmig. Somit klingen die Songs irgendwie ähnlich, da er sich eben auch arg nach vorn drängt, und die Gitarren zur Hintergrundbeschallung degradiert. Und der Klargesangsversuch, wie in „Into The Unknown“ ist auch etwas ins Beinkleid gegangen.
Die Riffs scherbeln ordentlich in die Landschaft, säbeln sich aber auch recht ähnlich durch die Gegend, bis auf das groovig rockige „Knives“ also alles recht ähnlich. Die Jungs geben die ganze Zeit Vollgas, was ja nicht schlecht sein muss, allerdings ragt kein Song so richtig aus dem Großen und Ganzen heraus.
Letztlich ist die Mucke schon recht cool, und die Songs, für sich gesehen, auch recht treibend, doch für eine komplette Scheibe fehlen mir da etwas die Highlights, die diesem Album die Krone geben. Das dümpelt mir, trotz hoher Geschwindigkeit und coolen Riffs, ein wenig so einher.
Wem jedoch eine Mischung aus Teutonenthrash der Marke neuere KREATOR, mit einem Schuß SEPULURAschem Gesang und einer Spur Bay-Area-mäßiger Melodiebögen recht reizvoll erscheint, kann bei „Apokalyps“ ja mal sein Lauschorgan anflanschen. Unterhaltsam isses auf jeden Fall.
Anspieltipp: „Belligerent And Hostile“ und „Assassinate“
Bewertung: 7,2 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Apokalyps
02. Only War
03. Belligerent And Hostile
04. Into The Unknown
05. No Place To Hide
06. Knives
07. Let Them Burn
08. Assassinate
09. Counting Bones