Label: Lifeforce Records
VÖ: 17.11.2017
Stil: Technical Death Metal
Ich hatte eigentlich schon mit den großen und wichtigen Releases für mich dieses Jahr abgeschlossen. Umso mehr haben mich die Italiener von DESPITE EXILE überrascht. Der Sound der Technical Death Truppe erinnert häufig an Bands aus den Staaten und das Bandfoto auf der Facebook-Seite spricht so gar nicht für die harte Schiene, die hier aufgefahren wird – aber so kann man sich eben täuschen.
„Relics“ beginnt mit einem kleinen Instrumentalen Doppelintro („Ghost Vessel)“, dass für sich genommen recht unspektakulär bleibt. Der erste richtige Song, der zeitgleich auch der Titeltrack des Albums ist, gibt dafür gleich Vollgas. Melodischer Tech Death, der von Anfang an überzeugt. Der Genre-Fanatiker mag hier und da leichte Anflüge von Core-Elementen raushören, die sich jedoch perfekt in das Gesamtbild einfügen und auch bei allen Vorurteilen nicht negativ ins Gewicht fallen.
Einer meiner Favoriten ist definitiv „Of Imaginary Shipwrecks“ – mit einem melodischen Beginn, der doch recht stark an den Göteborg-Sound erinnert, den ich so liebe, punktet man halt bei mir. Dazu kommt das durchgehend fixe Tempo, dass aber genug Raum für Melodien lässt. Eine perfekte Würzmischung in der Suppe also. Jeder Song hier ist für sich genommen ein feines Kunstwerk, dass man sich gerne anhört und auch genrefremde Metalfans begeistern kann.
Auf knapp 41 Minuten liefern DESPITE EXILE hier ein nahezu perfektes Werk ab. Man bleibt nicht stumpf bei einem Genre, sondern bedient sich unterschiedlicher Einflüsse, die dieses Album äußerst lebendig gestalten. Für mich eine eindeutige Überraschung des Jahres, die ich so nicht mehr erwartet hätte.
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Ghost Vessel: Adrift
02. Ghost Vessel: Swerve
03. Relics
04. Introspector
05. Into the Gyres
06. Of Imaginary Shipwrecks
07. Absent Foundation
08. Death Drive
09. Submerge
10. Deviant
11. Ephemeral