Label: Xenocorp
VÖ: 10.07.2020
Stil: Death Metal
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Wir begeben uns ein wenig in die Vergangenheit. Zwischen 1992 und 1998 existierte eine französische Death Metal Band namens DISABLED, zu der auch ein gewisser Eric Moyen gehörte. Wem jetzt bei dem Nachnamen die Ohren klingeln, klingelt richtig. Genau, der Bruder von Kultzeichner Chris „Thorncross“ Moyen. Die Band hat es bis auf eine EP nie so richtig aus dem Demostatus herausgeschafft, was sicher auch daran lag, dass Death Metal damals unbedingt aus bestimmten Ländern kommen musste. Vielleicht. Oder auch nicht. Egal.
Jedenfalls ist dieses Werk vor zwei Jahren, also ganze zwei Jahrzehnte nach Auflösung der Band noch mal als Kassette auf den Markt geworfen worden. Mittlerweile hat sich Xenocorp dazu entschlossen, das Gerät noch mal auf CD zu veröffentlichen, und DISABLED somit posthum doch noch zu Longplayer-Ehren zu verhelfen. Nun, zwar wurde an der Mucke noch etwas remastered, allerdings bleibt immer noch ein roher, ungeschliffener Sound mit jeder Menge Undergroundfeeling. Klar, ein altes ausgegrabenes Schwert wird, trotz der Entfernung von Rost und Erde, noch Narben und Scharten aufweisen.
Doch selbst wenn es nicht mehr so glatte Schnitte wie eine neuzeitige hochglanzpolierte Produktion hervorbringt, können doch solche alten Klingen doch recht böse Wunden schlagen. Und das tut „The Final Exhumation“ auf jeden Fall. Was die Knaben hier auf die Welt losgelassen haben, geht so in die Richtung der alten kultigen 7“es, die von Labels wie Seraphic Decay oder Relapse damals auf die Ohren der Deathmetaller gekloppt haben. Die Riffs sind recht cool, und greifen trotz Brutalität doch auch mal zu der einen oder anderen Melodie. Der Gesang beläuft sich größtenteils im Grummelbrumm-Bereich, und erinnert da oftmals an BLASPHEREION, wechselt aber ab und an in den Kreischmodus, wie zum Beispiel bei „Stabwound Butchery“, was etwas Abwechslung in die Mucke schraubt. Traditioneller Death Metal der frühen Neunziger, mit ziemlich vielen coolen Riffs, die man allerdings aus dem doch recht urtümlichen Sound heraushören kann und sollte, denn hier hätte wirklich etwas draus werden können.
Wer auf Death Metal der alten Schiene abfährt, und sich über gewisse Soundabstriche nicht ins Hemd pieselt, kann hier gern mal ein Öhrchen anflanschen. Im Großen und Ganzen zwar nicht essentiell, aber dennoch ganz nett. Zudem wurde das Gerät noch mit einem Coverartwork von – Surprise!Surprise! – Chris Moyen veredelt, womit die letzte Exhumierung noch ihren letzten Schliff erhält.
Anspieltipp: „Ultimate Desectration“ und „Stabwound Butchery“
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Exhumation
02. Massacred By Slitting
03. The Beast Of Csejthe
04. Ultimate Desecration
05. Stabwound Butchery
06. Abolish The Church
07. Child Abuse
08. The Eagle Of Eli
09. Back To The Beyond
DISABLED – The Final Exhumation (2020)
(6.381) Maik (7,0/10) Death Metal