ENEMY WITHIN – The Final Suffering (2024)
(9.163) Maik (8,4/10) Thrash Metal
Label: DIY
VÖ: 06.09.2024
Stil: Thrash Metal
Der Begriff ENEMY WITHIN musste ja schon einige Male als Bandname herhalten. Diese hier kommen aus NRW und spielen Thrash. Und da gerade im Thrash Metal Bereich unser Heimatland schon immer eine große Nummer gespielt hat, reihen sich auch ENEMY WITHIN in die Phalanx neuerer Bands ein, die dieses Subgenre am Leben halten.
Obwohl, so neu ist die Band ja nicht. Schon 2004 gegründet hat sie sich aber mit Veröffentlichungen rar gemacht. „The Final Suffering“ ist erst das zweite Langspielalbum der Truppe. Aber die Scheibe ist ein cooles Teil geworden.
Schon gleich zu Anfang fallen einem die knackigen Gitarrenriffs auf, die ordentlich an den Ohren ziehen. Dabei agieren ENEMY WITHIN durchaus auch im melodischen Bereich und schrammen hart am Melodic Death Metal vorbei. Allerdings vermeidet die Band allzu ‚brav‘ klingende Momente, die bei anderen Bands oft die Nähe zum Metalcore suchen. Dass die Mucke trotz der melodischen Parts aggressiv klingt, liegt zunächst mal an der trocken-knackigen Produktion, aber auch am eher brutalen Gesang, der auch ein bisschen in den Death Metal passen würde.
ENEMY WITHIN agieren aber eher im Thrash Metal Bereich, die Reminiszenzen an den Melodentod sind sparsam gesetzt und nehmen an keiner Stelle die Aggression aus der Mucke. Gerade mal diverse Pianoeinsätze wie am Ende von „Acrotic“ oder dem darauffolgenden Instrumentalstück „DisqiEtude“ bieten ein wenig Zeit zum Luftholen. Doch schon die härteren und leicht dissonanten Anschläge am Ende des Stückes eröffnen den Reigen wieder in Richtung gediegenem Krach.
Wenn man unbedingt Vergleichsbands braucht, könnte ich ENEMY WITHIN irgendwo zwischen EXA und FEAR CONNECTION einordnen, was die Band allerdings nur stilistisch beschreibt, da sie keineswegs als Kopie verstanden werden sollte. Außerdem versucht die Formation nicht auf Teufel komm raus den Old School Kult zu bedienen, lässt aber gerade so viel Modernität zu, dass auch Fans der traditionellen Fahrspur ihre Freude daran haben dürften.
ENEMY WITHIN hat „The Final Suffering“ in Eigenregie herausgebracht, dabei keine Kosten gescheut, was den Sound angeht, und mit dreizehn Songs bekommt man auch ordentlich Value für sein Money. Außerdem soll die Platte auch als Vinyl herauskommen. Hähä, soviel Old School muss sein.
Anspieltipp: „No Vital Signs“, „Thousand Mile Stare“ und „Into Nothingness“