FATAL EMBRACE – Hail Down Deep (2024)
(9.299) Maik (7,8/10) Blackened Death Metal
Label: Black Lion Records
VÖ: 13.12.2024
Stil: Blackened Death Metal
Nein, das sind nicht die deutschen Thrasher FATAL EMBRACE, sondern das angeschwärzte Melodeath-Kommando aus Schweden, also die mit dem langweiligen Logo. Die Knaben haben 2023 erst ein Album rausgehauen, welches unser kritischer Clemens mit satten zehn Punkten honoriert hatte. Umso gespannter war ich auf das neue Output, welches auf den Namen „Hail Down Deep“ hört. Naja, ‚neu‘ ist relativ, aber dazu komme ich noch.
Natürlich, melodischer Death Metal zwischen AT THE GATES und DISSECTION, mit einer Voice, die brutalst am Keifen ist, dazwischen immer mal wieder nette Melodien aus der AMORPHIS- Asservatenkammer. Da kann man eigentlich nix falsch machen.
Dennoch vermochte das Album bei mir nicht so richtig zu zünden. Das mag zuallererst an den massenhaft eingestreuten überraschenden Breaks und Tempiwechseln liegen, und an den Riffs, die teilweise regelrecht im Progsektor wildern. Ich gebe zu, den ersten Hördurchgang konnte ich nicht vollständig absolvieren. Denn zu allem kommt noch, dass die Produktion recht rau wirkt, geradezu lärmig, wobei die keifenden Vocals wohl keinen zu unterschätzenden Anteil haben. Der etwas verwaschene Sound beißt sich mit der Komplexität der Songs.
Das Ganze wirkt sehr experimentell, die Songstrukturen sind äußerst schwer nachzuvollziehen, und die Songs haben auch kaum Wiedererkennungswert. Die eingängigen Sachen sind einfach Melodeath- Standards, und die vertrackten Elemente verwirren auf eine ganz verstörende Art. Die räudig wirkenden Vocals stellen ebenfalls einen Kontrast zum doch sehr opulenten Songwriting dar.
Nun ist es ja so, dass dieses Album nicht wirklich etwas Neues darstellt. Aufgenommen wurde der Kram nämlich schon 1998, aber nie veröffentlicht. Aus welchem Grund auch immer. Warum sich die Band entschlossen hat, das Ding nun dennoch herauszubringen, nun ja. Aus welchem Grund auch immer. Naja, zumindest haben sie die Gesangspuren mit dem neuen Vokalisten Henric Serholt neu aufgenommen.
Melodic Death ist zwar nicht meine Hauptbaustelle, aber wenn die Mucke mit ordentlicher Schwärze einherkommt und auch auf die metalcoreigen Klargesänge verzichtet, stehe ich dennoch auf der Matte. Doch irgendwie zündet „Hail Down Deep“ nicht so wirklich bei mir. Das Ganze ist mir einfach zu verfrickelt und wenig songorientiert.
Fans der Band werden sich das Teil sicher holen, allen anderen würde ich ein vorheriges Probehören empfehlen.
Anspieltipp: „Unholy Measure“ und „Digging Up The Hatchet“
Bewertung: 7,8 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Spirit Of The Fiend
02. Darkness Set And Done
03. Death Blessing
04. Southern Malice
05. Drick Av Döden
06. Of Unholy Measure
07. Svärtan
08. Through The Speaking Veil
09. Digging Up The Hatchet
10. Soul Of The Black Heart