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GHOSTHER - Ghosther (2024)

(9.146) Olaf (8,5/10) Modern Groove Metal


Label: Doc Gator Records
VÖ: 04.10.2024
Stil: Modern Groove Metal







Es gibt Bands, die schleichen sich fast unbemerkt an, und dann gibt es solche, die plötzlich mit voller Wucht zuschlagen – Ghosther gehört definitiv zur letzteren Kategorie. Diese modern-metallische Truppe aus Nordrhein-Westfalen hat sich mit ihrem Debütalbum „Through Fire“ und auch dem Nachfolger „Immersion“ schon einen Namen gemacht, und wer sie kennt, weiß, dass sie nicht stillstehen. Die Band um Frontfrau Jenny zeigt nun mit ihrer selbstbetitelten EP, dass sie nach vorne drängt – und wie! Vier Songs, die Lust auf mehr machen und einen Vorgeschmack auf die anstehende Tour mit April Art bieten.

Bereits bei den vorangegangenen Alben ließ sich erahnen, dass die Band großes Potenzial hat, doch was sie jetzt abliefern, ist eine klare Weiterentwicklung. Die EP kommt fett produziert und bringt das Beste aus allen Bandmitgliedern zum Vorschein – vor allem aber zeigt Jenny hier, warum sie eine der spannendsten Frontfrauen im modernen Metal werden könnte.

Der Sound der neuen EP? Massiv! Von der ersten Sekunde an spürt man, dass hier keine halben Sachen gemacht wurden. Modern Metal ist ja immer so eine Sache – manche lieben es, andere finden es zu technisch, zu glatt. Aber Ghosther schaffen es, die Balance zu halten. Sie klingen frisch, aggressiv und emotional, ohne in die Falle zu tappen, steril oder überproduziert zu wirken. Stattdessen gibt es hier Songs, die einfach Spaß machen und die man auch nach dem x-ten Hören noch nicht satt hat.

Der Opener „Mindset Baby“ legt gleich ordentlich los. Ja, ein bisschen zu viel technische Spielereien, mag man sagen, aber hey, das gehört bei modernen Produktionen ja fast schon zum guten Ton. Was zählt, ist der knallharte Midtempo-Groove und der Refrain, der direkt im Ohr bleibt. Definitiv ein Song, der live mächtig knallen wird.

Undertow“ kam bereits vor einem Monat als Video raus und hat schon da viele Fans begeistert – zurecht! Ein weiterer Song, der durch seinen Refrain besticht und in den Strophen schön Spannung aufbaut. Ghosther verstehen es hier, die Balance zwischen Härte und Melodie perfekt zu treffen.

Doch mein persönlicher Favorit auf dieser EP ist „No Tomorrow“. Der Song geht flott nach vorne und nimmt keine Gefangenen. Hier merkt man, dass die Band in den letzten zwei Jahren an sich gearbeitet hat. Die Energie ist spürbar, und die Eingängigkeit dieses Tracks macht ihn zu einem echten Ohrwurm. Der Rausschmeißer „Bleed Me Out“ ist ebenfalls ein starker Track, aber im Vergleich zu den drei Vorgängern fällt er ein kleines bisschen ab. Vielleicht liegt es daran, dass die ersten drei Songs die Messlatte einfach verdammt hochgelegt haben. Trotzdem, als Abschluss der EP funktioniert er gut und rundet dieses kleine, aber feine Werk gebührend ab.

Was bleibt am Ende? Ghosther haben mit dieser EP ein beeindruckendes Lebenszeichen von sich gegeben. Zwei Jahre nach dem Release von Immersion merkt man, dass die Band sich enorm gesteigert hat. Es ist, als hätten sie die letzten beiden Jahre genutzt, um sich für einen neuen Angriff zu rüsten – und ich bin mir sicher, dass dieser erfolgreich sein wird. Gerade in Kombination mit der anstehenden Tour mit April Art macht diese EP absolut Sinn, um sich wieder in Erinnerung zu rufen.

Ich freue mich schon riesig auf den Gig am 13.12. in Berlin. Das energiegeladene Package mit April Art wird definitiv ein Highlight und diese EP hat mir noch mehr Lust auf den Live-Auftritt gemacht. Ghosther? Eine Band, die man definitiv im Auge behalten sollte – und wer sie live verpasst, ist selbst schuld.


Bewertung: 8,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Mindset Baby
02. Undertow
03. No Tomorrow
04. Bleed me out



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