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GROZA – The Redemptive End (2021)

(7.230) Schaacki (9,5/10) Black Metal


Label: AOP Records
VÖ: 30.07.2021

Stil: Black Metal

 

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Nach gut zweieinhalb Jahren liefern Groza den Nachfolger zu ihrem Debüt „Unified In Void“ ab. Während ich dieses sehr wohlwollend in mein musikalisches Archiv aufnahm, vernahm ich auch so einige Gegenstimmen: zu viel Nähe, Ähnlichkeit oder gar „Kopierversuche“ warfen einige der Band vor. Diese bezogen sich vornehmlich auf die Gemeinsamkeiten mit den Bands Mgła und Uada. Gut, einige Parallelen zu den genannten Gruppierungen lassen sich nicht von der Hand weisen, wie ich auch schon im Review zur ersten Scheibe von Groza einräumen musste – doch negativ fand ich dies nicht und es hat sich daran auch nichts geändert. Denn mich interessiert unterm Strich vor allem, was am Ende dabei rumkommt. Und im Falle von Groza ist das Produkt damals wie auch Anno 2021 verdammt stark.

Und somit kommen wir nun zum neuen Output „The Redemptive End“, blicken aber mit einem Auge auch zeitgleich noch ein wenig zurück. Wer sich also schon mit dem Vorgänger beschäftigt hat, wird sich wohl fragen, was wir für Neuerungen zu erwarten haben und ob sich die Truppe aus dem Schatten der Konkurrenten erheben kann bzw. können wird. Für mich, der den Bayern offen gestanden positiv zugewandt ist, ist die Frage schnell beantwortet: Ja, sie können und sie werden! Denn auch wenn der eingeschlagene Weg nun nicht verlassen wird, so kommen doch so einige neue Noten zum Vorschein. Sicherlich könnte man die bereits erwähnten Truppen noch immer als Referenzen heranziehen, doch genauso könnte man versuchen, mit einer Vielzahl anderer Bands Vergleiche aufzubauen. Stattdessen möchte ich aber lieber die Stärken sowie die herrlichen Erweiterungen des Groza-Sounds beschreiben. Zum einen unterhält der Opener „Sunken In Styx - Part II Descent“ (Part I ist ein Instrumental-Intro) wieder mit schönen Wendungen, sowohl von der Stimmung her als auch im Stil selbst – etwas, das der Vierer schon beim Debüt gut beherrschte. „Elegance Of Irony“ punktet dann im Anschluss neben starken Melodien auch mit sehr atmosphärischen und zu gleich rockigen Parts, die mich, und da gibt es dann doch noch einen Vergleich, etwas an Karg bzw. Harakiri For The Sky erinnern. Allerdings verlieren Groza dabei überhaupt nicht an Tempo und Härte, was mir persönlich besser gefällt als bei den Österreichern. Und wo ich gerade von Atmosphäre sprach, da muss natürlich dringend der überaus gelungene Bruch im Titelsong „The Redemptive End“ genannt werden. Nach dem sehr schwungvollen, aggressiven Einstieg, der dann doch etwas stärker an Uada erinnert, bremst der Track krass ab und leitet mit sanften Klängen zur Liedmitte einen Neustart ein. Plötzlich verfliegt der etwas freche Vergleich von eben, denn dieser Part driftet wirklich genial in eine andere Richtung ab. Als dann der Song wieder Fahrt aufnimmt, herrscht großes Kino und Gänsehaut und der Gedanke kommt auf, dass Groza IHREN Sound nun hier gefunden haben – melodischer, harter und dunkler Metal, der sicherlich seine Wurzeln nicht verbirgt, aber eben auch die eigene Leidenschaft und die eigenen Ideen offenlegt. Vielleicht ist es daher auch kein Zufall, dass genau dieses Stück dem Album seinen Namen gibt.

Neben dem eben genanntem Song ist als ein weiteres Highlight auf jeden Fall „Nil“ zu nennen. Weniger verträumt, dafür aber mit einer enormen Kraft geht dieser Brecher straff voran, liefert viele Zeilen, die ich beim Hören inzwischen zwangsläufig mitbrüllen muss, und überrascht mit einem einfach nur geilen „Ballerpart“, den ich mir von mancher Death Metal Truppe mal wieder wünschen würde. Nach so viel Energie hat es „Homewards“ schon fast etwas schwer als Rausschmeißer. Dennoch kann der fast elfminütige Titel durchaus unterhalten und mit den anderen Tracks mindestens mithalten. Er bietet ein recht versöhnliches Ende und setzt vor allem auf große Melodien.

Für mich ist „The Redemptive End“ ein klares Zeichen dafür, dass Groza absolut ihre Daseinsberechtigung haben, für die Band selbst wird das Album einen großen Schritt nach vorn bedeuten. Und ich hoffe für die Truppe, dass die Hörer die Vergleiche zu den stilistisch Verwandten ein wenig außer Acht und sich auf Groza ein-lassen. Dass sie weit mehr als ein Klon oder gar Plagiatoren sind, stellen sie hier definitiv unter Beweis.

Anspieltipps:The Redemptive End“, „Nil“ und „Elegance Of Irony“


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten


Tracklist:
1. Sunken In Styx - Part I : Submersion
2. Sunken In Styx - Part II : Descent
3. Elegance Of Irony
4. The Redemptive End
5. Nil
6. Homewards




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