HALPHAS – Sermons Of The Black Flame (2024)
(8.779) Schaacki (9,0/10) Black Metal
Label: Folter Records
VÖ: 29.02.2024
Stil: Black Metal
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Halphas sind zurück und veröffentlichen nach etwas mehr als vier Jahren nach „The Infernal Path Into Oblivion“ ihren nächsten pechschwarzen Hassklumpen. Schon der Vorgänger hatte mich sehr überzeugen können und, um schon einmal vorzugreifen, auch das neue Werk steht dem in nichts nach. Wieder regieren Dunkelheit und immense Kraft die Scheibe.
Stilistisch fahren Halphas im ähnlichen Fahrwasser wie auch zuvor, doch weiten sie den melodischen Sektor noch etwas aus und auch die Atmosphäre ist noch ein wenig dichter geworden. Doch das heißt nicht, dass die Hessen an Härte eingebüßt hätten: Nach einem Intro, das schon gut Fahrt aufnimmt, wird erst einmal der Knüppel rausgeholt und auch anständig kreisen gelassen. Etwas Gitarrengefrickel grüßt die Rockschule der 80er und weiter geht’s mit heftigen Salven. „Satan Speaks“ bringt dann aber schon etwas mehr von der besagten Atmosphäre und zugleich eine gewisse Schwere und Melancholie. Diese bedrückende Last bleibt auch im folgenden „Wolves Of The Void“ enthalten. Der klagende Gesang von Mikrophon-Neuzugang Berith (auch Timor Et Tremor) in Kombination mit abermals herrlichen Bassläufen unterstreichen dies stark.
„Diciples Of Dark Gods“ mäßigt ein bisschen die Schlagzahl, fühlt sich wie ein Midtempo Song an, ohne wirklich einer zu sein, erschafft etwas Tragendes und Eindringliches und erinnert mich etwas an jüngere Stücke der schwedischen Heroen Watain. Dagegen bringt „The Architects Eye“ zunächst wieder Rohheit, bevor hier auch etwas rockiges Flair aufkommt, welches wiederrum durch einen epischen Part abgelöst wird und letztlich zurück zum rohen Geballer führt – Chapeau für diesen Abwechslungsreichtum innerhalb des Songs und die gelungenen Übergänge!
Während „At The Diamond Gates“ mich nicht ganz so überzeugen kann, macht „Into The Fires Of The Black Flame“ das wieder gut. Der mit seinen knapp achteinhalb Minuten längste Song der Platte tut gut daran, sich seine Zeit der Entfaltung zu nehmen und gönnt dem Hörer ein hohes Maß an Epik und Atmosphäre. Vielleicht mag dem ein oder anderen Halphas Fan hier schon fast zu wenig Brachialität drin stecken, mir gefällt diese Seite der Band aber ausgesprochen gut und ich lasse mich von den Tönen dieser schwarzen Hymne gern zum Album-Finale tragen.
„Sermons Of The Black Flame“ bietet, was man von Halphas verlangt: Kraftvolle, schwarze Kunst mit dem gewissen Etwas. Melodie und Atmosphäre wurden, wie bereits erwähnt, noch weiter ausgeschmückt und es geht noch mehr in die Tiefe. Wie schon der Vorgänger ist auch diese Scheibe hoch zu bewerten und nah der Perfektion.
Ähnlich wie zuvor bleibt der kleine Kritikpunkt, dass mir auch hier der eine „Übersong“, das eine Monsterriff fehlt, der/das mich völlig fasziniert und mich nach dem Hören des Albums durch den Tag begleitet und dass mit „At The Diamond Gates“ der Gesamteindruck am Ende um ein µ fällt. Nicht falsch verstehen, die Nummer ist sicher kein Totalausfall, doch einfach etwas unter dem Schnitt des Rests. Doch wie so oft meckere ich wieder einmal auf hohem Niveau…
Anspieltipps: „Wolves Of The Void“ und „Into The Fires Of The Black Flame“
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Into The Void
02. The Draconian Path
03. Satan Speaks
04. Wolves Of The Void
05. Diciples Of Dark Gods
06. The Architects Eye
07. At The Diamond Gates
08. Into The Fires Of The Black Flame