HATESPHERE – Hatred reborn (2023)
(8.289) Olaf (8,7/10) Thrash Metal
Label: Scarlet Records
VÖ: 24.03.2023
Stil: Thrash Metal
Es wurde ja langsam mal Zeit, dass ich meinen Arsch hochbekomme und neben unserem Audio Magazin auch mal wieder ein wenig in die Plattenkiste schaue, wo noch so eine Perlen auf ihre Besprechung warten. Eine davon ist das neue Werk der von mir früher so verehrten Hatesphere, die mit „Hatred reborn“ nun mittlerweile auch schon Album Nummer 11 eingetütet, es aber dennoch bis heute nicht geschafft haben, sich im oberen Drittel der weltweiten Thrash Liga einzunisten.
Sicherlich ist dies auch dem Umstand geschuldet, dass man nie konstant einen Sänger in den eigenen Reihen hat etablieren können und nun mit Mathias Uldall bereits den vierten Vorturner sein Eigen nennt, der für meinen Geschmack seine Sache nicht schlecht macht, aber ebenso wenig an den Ur-Fronter Jacob Bredahl heranreicht, wie seine beiden Vorgänger.
Dafür gibt es an der Musik wenig auszusetzen. Natürlich warte ich seit Jahren auf den direkten Nachfolger meiner Lieblingsscheibe „Ballet of the brute“, doch wäre genauso vermessen, als wie ich damals hoffte, Slayer würden nur noch Platten der Marke „Reign in blood“ einspielen. Man entwickelt sich eben weiter und eben diese Weiterentwicklung hat bei Hatessphere nun endlich einen Stop erlebt, was mir persönlich mehr als gut gefällt.
Die letzten Alben krankten nämlich meines Erachtens an dem Umstand, dass man immer 2-3 Mördersongs parat hatte, diesen hohen Standard aber nie ein ganzes Album lang durchhielt. Das verhält sich auf „Hatred reborn“ jetzt komplett konträr, denn die Songs ballern ohne Ende und zeigen deutlich, warum ich Pepe Hansen seinerzeit als einen der besten Riffmeister im europäischen Thrash Metal ansah. Und ja, auch Neu-Sänger Mathias Uldall macht seine Sache ganz vorzüglich und erinnert nicht nur optisch ein wenig an das gute Sepul-Mäxchen zu seinen Glanzzeiten. Überhaupt ist mir der rastabezopfte Däne irgendwie mit seinem ganzen Auftreten und seiner Attitüde unglaublich sympathisch.
Wie ich es früher von Hatesphere gewohnt war, gibt es tatsächlich herrliche 10 Songs lang mächtig eins zwischen die Augen (und Ohren) und selbst das Scorpions Cover „Another piece of meat“ klingt so herrlich erfrischend, als stamme es tatsächlich aus der Feder der Band aus dem wunderschönen Aarhus.
Ehrlich, ich freue mich wie Graf Koks inne Jasanstalt, dass die Dänen mit „Hatred reborn“ endlich wieder ein sattes Pfund in die Waagschale geworfen haben und hoffe nun inständig, den Fünfer auch mal wieder live zu sehen, denn gerade da haben mir die Jungs schon mehr als einmal kräftig den Scheitel nachgezogen. Das Album schürt jedenfalls mächtig den Drang, sich im Pit mal wieder ordentlich verbiegen zu lassen.