HEAVING EARTH – Darkness Of God (2022)
(7.819) Timo (9,5/10) Death Metal
Label: Lavadome Productions
VÖ: 27.05.2022
Stil: Death Metal
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Heaving Earth aus dem wunderschönen Prag, wem bei den Bandnamen ein Querverweis zu Morbid Angel in den Sinn kommt, liegt nicht allzu verkehrt. Nur das die Altvorderen, leider in den letzten Jahren, mit großartigen Alben eher nicht um Aufmerksamkeit gebuhlt haben. Heaving Earth dagegen erfinden das Rad des blasphemischen Death Metal vielleicht nicht völlig neu, aber gehen mit ihrem teils dissonanten Sound ein paar deutliche Schritte weiter, herausgekommen ist ein mächtiges, extremes Death Metal Gewitter. Das alles andere ist, als ein beliebiges Death Metal Album.
Also nun der dritte Langspieler „Darkness Of God“. Auch wenn es gut 7 Jahre dauerte bis man hier den Nachfolger von „Denouncing The Holy Throne“ in trockenen Tüchern hatte, beeindrucken unsere Pilsfreunde wiederholt mit einem bockstarken Schinken blasphemischen Death Metals. Der eigentlich alles bietet was Freunde anspruchsvollen Death Metals, und in diesem Fall auch völlig eigenständigen Todesstahls, so auf ihrer Wunschliste haben.
Allein schon das imposante Artwork, hat genau die selbige Güteklasse inne, wie man es von Heaving Earth bisher gewohnt war. Hier wird keineswegs etwas dem Zufall überlassen. Eindrucksvoller war in dem Genre in der letzten Zeit kaum eine Band. Hier wird technischer und progressiver Death Metal zu einer Einheit verschmolzen. Der düstere und brachiale Death Metal ist monströs und wuchtig, atmosphärisch düster. Setzt auf lebhafte Tempovariationen, mal treibend, mal auf brettharte Heavyness. Dabei sind immer wieder filigrane und feinsinnige Momente eingeflochten, wilde Gitarrensolis kontern dagegen brachial. „Forever Deceiving Dismal Gods“ zeigt sich im Kontrast mit technisch melodisch, rabiat schnell und packend. Auch das eher aufwühlende, schleppende „Cardinal Sin“ tritt vehement an das Schienbein des Pastors. Es wirkt unruhig und verarbeitet im weiteren Verlauf, mit eigensinniger Kompaktheit, die klassische Magie der morbiden Engel. Ein irrsinnig spannender Songaufbau, den man nicht anders als sehr beeindruckend beschreiben kann. Wow!
Auch das wilde „Earthly Kingdom of God in Ruins” schreitet mit einem schleppenden, monströsen Beginn den eingeschlagenen Pfad fort. Ein mächtiges Blastgewitter, akustische Parts, in einem atmosphärischen und intensiven technischen Death Metal Kontext. Absoluter grandioser Irrsinn, Hölle! Mit „Woeful Redemption“, einem technisch, rasanten und ebenso derben Death Metal Track endet dieses verdammte Meisterwerk. 9 sehr eigenwillige, enorm vielschichtige Songs, die fett produziert sind und fernab des häufigen Mittelmaßes, sehr überzeugend einen eigenwilligen Status untermauern. Selten habe ich eine Band gehört die den düsteren, blasphemischen Death Metal, derart mit Leben gefüllt hat. Ein wirklich spannendes und atemberaubendes drittes Album der Tschechen. Bei den Dudes von Lavadome Productions, für wahrlich faire 10 Euro zu verhaften!
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Violent Gospels (Ordination of the Holy Trinity)
02. Crossing the Great Divide (Prayer to a Crumbling Shrine)
03. Apologetics (Of Failure and Fall)
04. Forever Deceiving Dismal Gods
05. Cardinal Sin
06. The Lord’s Lamentations
07. Earthly Kingdom of God in Ruins
08. Flesh-Ridden Providence
09. Woeful Redemption