HELLRIPPER – Warlocks Grim & Withered Hags (2023)
(8.199) Maik (8,7/10) Blackened Thrash
Label: Peaceville Records
VÖ: 17.02.2023
Stil: Blackened Thrash
HELLRIPPER ist das Einmann-Produkt des schottischen Radaubruders James McBain, der hier mit „Warlock’s Grim % Withered Hags“ bereits das dritte Studioalbum auf die Metalmaniacs loslässt. Außerdem hat er auch schon haufenweise Singles, Splits und anderen Kram unter diesem Namen rausgebracht. Dass der Höllenzerfetzer bisher noch nicht meine schnuckeligen Öhrchen devastieren durfte, stellt ein Mysterium dar, denn was hier aus den Boxen rödelt, trifft meine von schwarzem Blut durchflossenen Thrashadern doch wie eine Verjüngungskur.
Schon der Opener „The Nuckelavee“ lässt mich kaum ruhig auf dem Höckerchen verweilen und zimmert eine ordentliche Breitseite, bestehend aus Thrash, Black und Death- Metal- Elementen, auf meine aufnahmewilligen Synapsen. Der Nuckelavee ist allerdings keine Einladung zum fröhlichen Umtrunk, sondern ein recht grausliches Monster aus der schottischen Mythologie.
Fast schon melodiös folklastig beginnt „I, The Deceiver“, zimmert dann aber auch amtliche Thrashkacheln an die Wand. Etwas langsamer kommt der Titelsong daher. Fast schon mit Pagan Metal- artiger Hymnenhaftigkeit. Abwechslungsfreude scheint dem HELLRIPPER also kein Fremdwort zu sein, und in diesem Sinne geht es auch weiter.
„Goat Vomit Nightmare“ ist ein Titel, der zu den ganzen War Black Metal Combos passen würde wie der Huf an den Teufelsfuß. Allerdings hat der Ziegenkotze-Alptraum fast einen Punk’n’Roll – Einschlag, der doch immer ganz fein zum angeschwärzten Thrash passt. Da hüpft Onkel Satan doch gern im Takt auf und ab. Und da der Song doch für HELLRIPPER- Verhältnisse recht getragen ausklingt, wird es nun wieder Zeit für eine veritable Thrashgranate im Old School Gewand („The Cursed Carrion Crown“), inklusive Tom Araya- Gedächtnisscream am Anfang. MOTÖRHEADmäßig, besonders, was die Bassarbeit angeht, startet „The Hissing Marshes“ und in eine ähnliche Richtung, nur mit einer leichten Speed-Metal-Note bewegt sich auch „Poison Womb (The Curse Of The Witch)“. Mit dem an Melodic Death erinnernden „Mester Stoor Worm“ endet das fulminante Thrashgewitter, und zeigt eine weitere Facette von HELLRIPPER. Dies dürfte auch der insgesamt abwechslungsreichste Song auf dem Album sein
„Warlock’s Grim & Withered Hags“ bietet eine schöne Mischung aus Thrash Metal, Black Metal, Black’n’Roll und Death Metal und sitzt damit stilistisch irgendwo zwischen MIDNIGHT und BITCHHAMMER, vielleicht mit einigen Seitenhieben auf MARDUK und frühen DISSECTION. Mir gefällt der Kram.
Anspieltipp: „The Nuckelavee“ und „The Cursed Carrion Crown“